Saphir

Saphir

Der Name Saphir stammt von griech. sappheiros, das entweder von sanskrit sanipriyam = Liebling des Saturns oder babylonisch sipru = ritzend abgeleitet ist. Beides wäre schlüssig: Saphir wird zum einen im Ayurveda, der traditionellen indischen Medizin, dem Saturn zugeordnet und ritzt zum anderen mit Ausnahme des Diamants alle anderen Materialien.

Fundgebiete

Flagge von Australien
Australien
Flagge von China
China
Flagge von Indien
Indien
Flagge von Madagaskar
Madagaskar
Flagge von Malawi
Malawi
Flagge von Myanmar
Myanmar
Flagge von Nigeria
Nigeria
Flagge von Sri Lanka
Sri Lanka
Flagge von Tansania
Tansania
Flagge von Thailand
Thailand
Flagge der USA
USA

Mineralogie

Entstehung
Tertiär
Kristallsystem
trigonal
Mineralklasse
Oxide
Farbe
Gelb, Grün, Blau, Schwarz
Chemische Formel
Al2O3 + Cr,Fe,Ti,V

Entstehung

Saphir entsteht in geringem Umfang primär in liquidmagmatischer Bildung als Gemengteil aluminiumreicher Magmatite wie Granit, Syenit und deren Pegmatiten. Vorkommen dieser Art befinden sich z.B. auf Madagaskar.

Häufiger entsteht er jedoch tertiär durch Kontakt- und Regionalmetamorphose in Gneisen, Kristallinen Schiefern, Marmor und Dolomitmarmor, wie z.B. in Indien und Sri Lanka. Da Saphir aufgrund seiner Härte sehr verwitterungsbeständig ist, wird er oft in sogenannten Seifen (Flussablagerungen) gefunden. Viele Edelsteine stammen aus solchen Lagerstätten in China, Myanmar, Thailand, Sri Lanka, Malawi, Nigeria, Tansania, Madagaskar, den USA und Australien.

Erscheinung

Saphir ist trigonal und bildet Kristalle mit prismatischem, oft etwas gewölbtem Habitus (Tönnchenform), Rhomboeder-Form oder steilen sechsseitigen Dipyramiden. Sie sind meist im Gestein eingesprengt und wenige Zentimeter bis Dezimeter groß. Saphir bildet auch Zwillinge und Viellinge und erscheint in Form derber spätiger Massen. Seine Farbe variiert von farblos, rosa, orange, gelb, grün, blau, violett bis schwarz. Sehr selten nur finden sich mehrfarbige Kristalle (z.B. Anakie Sapphire Fields, Queensland/Australien). Als Rohkristall ist Saphir oft matt, in Edelsteinqualität zeigt er Glasglanz. Durch orientiert eingelagerte Rutilnädelchen entsteht manchmal Asterismus (Sternsaphir, schwarz auch Blackstar genannt) oder Chatoyance (Saphir-Katzenauge).

Chemismus

Saphir zählt zur Korund-Familie und zur Mineralklasse der Oxide. Farbgebend ist das Titan (blau), Eisen (gelb) oder Vanadium (grün).

Steinstruktur des Saphir

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
9
Dichte
3.97  – 4.05
Spaltbarkeit
keine, kleinmuscheliger, unebener, splittriger Bruch, spröde
Strichfarbe
weiß
Transparenz
undurchsichtig bis durchsichtig

Verwechslungen und Unterscheidung

Saphir kann als geschliffener Stein mit Cordierit, Disthen, Spinell, Tansanit, Topas und Zirkon verwechselt werden. Hier ist eine sichere Unterscheidung nur mineralogisch-gemmologisch möglich.

Fälschungen

Saphir wird industriell zum »Verbessern« der Farbe erhitzt, mit (manchmal sogar gefärbtem) Öl, Wachs oder Kunststoff imprägniert; Risse werden mit Glas gefüllt. Synthesen sind weit verbreitet und inzwischen sehr billig, und auch an Imitationen (Glas, Chalcedon oder Sternrosenquarz mit Folie unterlegt, eingeritzte Sterne auf der Unterseite, Dubletten) mangelt es nicht. Aus diesem Grund ist es ratsam, vor allem bei Edelsteinen gemmologisch prüfen zu lassen.

Mythologie

Saphir galt in den alten Kulturen Europas und Indiens als Stein des Saturns. Er repräsentierte den Himmel, die Engelswelten, Magie, Treue und Freundschaft.

Heilkunde

Spirituell

Saphir kann Geradlinigkeit bringen und die Fähigkeit, zerstreute geistige Kräfte auf ein Ziel hin zu bündeln, fördern. Durch Saphir kann das eigene Leben prüfend betrachtet werden, und alles, was dieser Prüfung nicht standhält, wird verworfen. Saphir kann den Wunsch nach Wissen und Weisheit fördern.

Seelisch

Saphir kann beruhigend wirken. Er kann bei Depressionen, psychischen Erkrankungen und Wahnvorstellungen helfen. Saphir kann Glaubenskraft und Wahrheitsliebe fördern.

Mental

Saphir kann Nüchternheit, Kritikfähigkeit und die Ausrichtung der Gedanken fördern. Absicht und Wille können dabei so klar sein, dass sich Ideen und Gedanken besonders schnell verwirklichen.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Saphir nachgesagt, dass er alle Heilungsprozesse durch den geistigen Entschluss zur Gesundung fördern soll. Er soll Schmerzen lindern, Fieber senken und besonders bei Darm-, Gehirn- und Nervenkrankheiten helfen können.

Anwendung

Saphir sollte am Körper getragen oder auf Bauch oder Stirn aufgelegt werden.

Indikationen

Darmbeschwerden
Fieber (senkend)
Nervenbeschwerden
Schmerzen