Rutilquarz

Rutilquarz

Der Name Rutilquarz bezeichnet Bergkristall oder Rauchquarz mit eingeschlossenen sichtbaren Rutilfasern von goldgelber oder kupferroter Farbe. Als eigenständiges Mineral ist der Rutil eher rötlich, weshalb er im 18. Jahrhundert von A.G. Werner auch so benannt wurde (lat. rutilus = rötlich).

Fundgebiete

Flagge von Brasilien
Brasilien
Flagge von Madagaskar
Madagaskar

Mineralogie

Entstehung
Primär
Kristallsystem
tetragonal
trigonal
Mineralklasse
Oxide
Farbe
Klar, Braun mit kupferroten oder goldenen Fasern
Chemische Formel
SiO2 (Quarz) + TiO2 (Rutil) + Fe,Sn,V,Cr,Nb,Ta + (Na,K,Cl,S,C)

Entstehung

Rutilquarz entsteht primär durch pegmatitische oder hydrothermale Bildung aus titanhaltiger Kieselsäure-Lösung. Zunächst bei höherer Temperatur gebildete feine Rutilfasern werden dabei während der weiteren Abkühlung der Lösung im entstehenden Bergkristall oder Rauchquarz eingeschlossen. Der so entstehende Kristallquarz findet sich in der Regel auf Pegmatitgängen und Klüften.

Erscheinung

Der umhüllende Quarz ist trigonal, Rutil selbst tetragonal. Rutilquarz als Gesamtes bildet prismatische Kristalle oder derbe Aggregate, der Rutil im Quarz ist dabei immer faserig, manchmal zu schönen goldfarbenen Bündeln geordnet, manchmal auch wirr durcheinanderliegend. Eine Besonderheit sind sogenannte Rutilsterne, bei denen die Rutilfasern orientiert auf Ilmenit-Kristalle aufgewachsen sind und schöne sechsstrahlige Sterne bilden, bevor sie vom Quarz eingeschlossen werden. Der umhüllende Quarz kann dabei klar, milchig-trüb oder rauchquarzfarben sein. Er zeigt Glasglanz.

Chemismus

Rutilquarz zählt als Kristallquarz oder derber Quarz zur Quarzgruppe und zur Mineralklasse der Oxide. Rutil selbst ist verwandt mit Anatas (tetragonal) und Brookit (rhombisch), chemisch identische Mineralien (Titandioxid) mit unterschiedlichen Kristallformen bzw. Kristallsystem.

Steinstruktur des Rutilquarz

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
7
Dichte
2.68  – 2.72
Spaltbarkeit
unvollkommen (parallel zur Rhomboederfläche), muscheliger Bruch
Strichfarbe
weiß
Transparenz
durchsichtig bis durchscheinend

Verwechslungen und Unterscheidung

Rutilquarz kann mit anderen Haarsteinen verwechselt werden: Aktinolithquarze zeigen grüne, Epidotquarze und Ilmenitquarze silberne, Jamesonitquarze bleigraue, Saphirquarze dichte grünliche bis bläuliche und Turmalinquarz schwarze Fasern. Dennoch ist die Unterscheidung hin und wieder schwierig und nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen möglich.

Fälschungen

Fälschungen sind nicht bekannt.

Mythologie

Rutilquarz wird von alters her auch als Venushaar, später auch als Sagenit bezeichnet. Er galt als eingefangenes Sonnenlicht und sollte bei verdunkeltem Gemüt und Husten helfen.

Heilkunde

Spirituell

Rutilquarz kann neue Hoffnung geben und Aufrichtigkeit, Unabhängigkeit und geistige Größe vermitteln. Er kann helfen, sich notfalls zur Wehr zu setzen, ohne das eigene Ziel zu verlieren.

Seelisch

Rutilquarz kann stimmungsaufhellend und antidepressiv wirken. Er kann verborgene und uneingestandene Angst auflösen und von Beklemmungen befreien. Rutilquarz kann auch bei sexuellen Problemen durch zu große Anspannung, wie z.B. Potenzproblemen und vorzeitigem Samenerguss helfen.

Mental

Rutilquarz kann helfen, neue Lebenskonzepte zu entwickeln. Er kann helfen, groß zu denken und die eigene Visionskraft nicht ständig durch vermeintliche Sachzwänge zu beschneiden.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Rutilquarz nachgesagt, dass er bei Atemwegserkrankungen, insbesondere bei chronischer Bronchitis, helfen soll. Er soll die Regenerationskraft aller Zellen fördern und den Energiefluss und das Wachstum des Körpers anregen. Rutilquarz soll eine aufrechte Haltung fördern.

Anwendung

Rutilquarz kann am Körper getragen werden und eignet sich auch zur Meditation, als Steinkreis oder zum Auflegen auf den Solarplexus.

Indikationen

Angst
Asthma
Bronchitis
Depression
Fußpilz
Geburt
Halsschmerzen
Herzbeschwerden
Husten
Regeneration
Sexualität
Verstopfung