Mondstein
Mondstein erhielt seinen Namen erst Ende des 18. Jahrhunderts nach seinem kühlen weiß-blauen Lichtschein. Zuvor wurden mit diesem Namen Selenit oder Marienglas (beides Gips) bezeichnet. Mondstein ist auch unter dem Namen Wolfsauge bekannt.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Primär
- Kristallsystem
- monoklin
- Mineralklasse
- Gerüstsilikate
- Farbe
- Weiß, Bräunlich, Bläulich mit hellem oder bläulichem Schimmer
Entstehung
Mondstein entsteht primär in Pegmatiten, wo zunächst Sanidin, eine natriumreiche Hochtemperatur-Modifikation des Orthoklas entsteht, die sich jedoch bei der langsamen Abkühlung entmischt (sog. Perthitisierung), so dass je nach dem Mengenverhältnis von Kalium und Natrium ein Perthit (Albit in Orthoklas bzw. Mikroklin) oder Antiperthit (Orthoklas bzw. Mikroklin in Albit) entsteht.
Erscheinung
Mondstein ist monoklin, seltener triklin, je nachdem ob der Anteil monoklinen (Orthoklas) oder triklinen Feldspats (Mikroklin, Albit, selten Labradorit) überwiegt. Er bildet keine Kristalle, sondern erscheint in Form massiger Aggregate und derber Spaltstücke. Mondstein ist farblos, gelblich, grünlich, bräunlich bis rauchgeschwärzt mit weiß-bläulich wogendem Lichtschein, der an der feinen Lamellenstruktur der entmischten Feldspäte entsteht. Das Blau des Lichtscheins nimmt zu, je mehr Albit im Mondstein enthalten ist. Mondstein zeigt Glasglanz bis Pechglanz.
Chemismus
Mondstein gehört zur Feldspat-Familie und zur Mineralklasse der Gerüstsilikate. Er ist ein entmischter Alkalifeldspat mit je nach Fundort verschiedenen Gehalten an Kalifeldspat (Orthoklas oder Mikroklin, KAlSi3O8) und Natronfeldspat (Albit, NaAlSi3O8; selten auch Labradorit, NaCa[AlSi3O8/Al2Si2O8], beides Plagioklase), so dass die angegebene Gesamtformel eine etwas vereinfachte Darstellung ist.
Höhere Eisengehalte verursachen dabei rötliche bis dunkle Farben (Rauchmondstein). Je nachdem welcher Feldspat nun der Hauptbestandteil des Mondsteins ist, wird in Orthoklas-M., Mikroklin-M., Albit-M. oder Labradorit-M. unterschieden. Normalerweise liegt Orthoklas-Mondstein vor.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 6 – 6.5
- Dichte
- 2.56 – 2.62
- Spaltbarkeit
- vollkommen, unebener Bruch
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- halbdurchsichtig bis durchscheinend
Verwechslungen und Unterscheidung
Verwechslungen sind mit blassem Chalcedon (keine Spaltbarkeit) und Labradorit (Blau des Lichtscheins meist intensiver) möglich.
Fälschungen
Als Fälschungen sind Imitationen aus Glas, bestimmten gebrannten Amethysten und synthetischem Spinell im Handel. Hier hilft zur Unterscheidung nur die mineralogisch-gemmologische Untersuchung.
Mythologie
Wie der Name schon sagt, wird Mondstein dem Mond zugeordnet und gilt damit traditionell als Intuitions-, Gefühls-, Herzens- und Fruchtbarkeitsstein. Er wurde sowohl in Fernost, dem Orient, als auch in Europa als Glücksstein und für Liebeszauber verwendet.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Mondstein kann die (unbewusste) Lichtwahrnehmung verfeinern und so die Intuition steigern. Er kann Gefühlstiefe bringen, die Traumerinnerung verbessern und Mondsüchtigkeit lindern.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Mondstein nachgesagt, dass er die Tätigkeit der Zirbeldrüse anregen kann und über deren Lichtempfindlichkeit die inneren Hormonzyklen in Übereinstimmung mit den Rhythmen der Natur bringen soll. Damit soll Mondstein auch die Fruchtbarkeit der Frau fördern und bei Blasenbeschwerden während der Menstruation, nach Entbindungen und im Klimakterium helfen.
Anwendung
Mondstein sollte am Körper getragen werden.
Für geistige Wirkungen kann er auf Stirn oder Herz aufgelegt werden.