Lapislazuli

Lapislazuli

»Lapis lazuli« bedeutet »blauer Stein«. Diese lateinische Bezeichnung ist auch die Wurzel der deutschen Synonyme Lasurstein und Lasurspat und der mineralogischen Bezeichnung Lasurit. Der Ursprung des Namens liegt im Persischen und gelangte über Arabien im Mittelalter nach Europa. Im Handel hat sich heute das wohlklingende Lapislazuli durchgesetzt.

Fundgebiete

Flagge von Afghanistan
Afghanistan
Badakshan
Flagge von Armenien
Armenien
Flagge von Aserbaidschan
Aserbaidschan
Flagge von Chile
Chile
Flagge von Kasachstan
Kasachstan
Flagge von Kirgistan
Kirgistan
Flagge von Moldawien
Moldawien
Flagge von Tadschikistan
Tadschikistan
Flagge von Turkmenistan
Turkmenistan
Flagge von Usbekistan
Usbekistan
Flagge von Weißrussland
Weißrussland

Mineralogie

Entstehung
Tertiär
Kristallsystem
kubisch
Mineralklasse
Gerüstsilikate
Farbe
Lasurblau
Chemische Formel
(Na,Ca)8[(SO4,S,Cl)2/(AlSiO4)6] + Fe,K,OH,CO3,NO3 + (Be,Mg)

Entstehung

Lapislazuli entsteht tertiär während der Kontakt-Metasomatose von Kalk oder Dolomit durch Syenite, Granite oder deren Pegmatite. Aufsteigendes Magma verursacht dabei Druck und Hitze, welche das Sediment metamorph umwandeln. In einem Stoffaustausch (Metasomatose) zwischen den sich neu bildenden Magmatiten und dem entstehenden Metamorphit (Marmor) entsteht Lapislazuli, der sich dann in der Kontaktzone der beiden Gesteine findet. Die qualitativ hochwertigsten Steine kommen aus Afghanistan.

Erscheinung

Lapislazuli kristallisiert kubisch, jedoch sind mit bloßem Auge sichtbare Kristalle (Rhombendodekaeder) eine äußerste Rarität. In der Regel findet sich Lapislazuli in größeren »Linsen« im Gestein, die meist aus feinkörnig-dichten oder körnig-derben Massen bestehen. Roh ist Lapislazuli matt, tief dunkelblau mit goldenen (Pyrit) oder gelblich-weißen (Marmor) Einsprengseln.

Chemismus

Lapislazuli ist ein schwefelhaltiges Aluminiumsilikat. Dieser Stein ist ein seltener Vertreter der Sodalith-Nosean-Gruppe und zählt zur Mineralklasse der Gerüst-Silikate. In geringen Mengen enthält Lapislazuli Eisen (Pyrit-Bildung), Kalium sowie Hydroxid-, Carbonat- und Nitrat-Gruppen, in Spuren finden sich Beryllium und Magnesium.

Steinstruktur des Lapislazuli

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
5  – 5.5
Dichte
2.4
Spaltbarkeit
unvollkommen, muscheliger Bruch
Strichfarbe
blassblau
Transparenz
opak, selten kantendurchscheinend

Verwechslungen und Unterscheidung

Mögliche Verwechslung mit Sodalith:

  • Dichte: 2,3, fettiger Diamantglanz
  • Farbe: mehr Schwarz im Blauton
  • Strichfarbe: weiß!

Fälschungen

Fälschungen von Lapislazuli sind extrem häufig, da vor allem bei tiefblauen Steinen die Nachfrage viel größer ist als das Angebot. Sehr oft wird die mindere Ware nachgefärbt, was dazu führt, dass ein Großteil der angebotenen Ware gefärbt ist. Außerdem existieren Imitationen aus gefärbtem Calcit, Quarz (Chalcedon, Jaspis), Magnesit, Porzellan, Glas, synthetischem Spinell, Kunststoff u.v.m. Auch Rekonstruktionen aus blau gefärbten Stücken von Calcit, Magnesit, Sodalith und Lapislazuli in Kunstharz sowie blaue Kunststeine sind bekannt. Bei all dem hilft im Zweifelsfall nur eine mineralogisch-gemmologische Untersuchung.

Mythologie

Lapislazuli stammt aus dem Persischen (Lasurstein) und bedeutet soviel wie »blauer Stein«. Auch andere blaue Steine wurden jedoch so bezeichnet. Daher ist nur gesichert, dass er bereits in Mesopotamien und Ägypten als »Stein der Herrscher« und für kultische Zwecke Verwendung fand.

Heilkunde

Spirituell

Lapislazuli ist der Stein der Weisheit und Ehrlichkeit. Er offenbart die eigene innere Wahrheit. Er kann helfen, zu sein, wer man ist, und befreit von Kompromissen und Zurückhaltung. Mit Lapislazuli wird man »Herrscher im eigenen (geistigen) Reich«. Er gilt außerdem auch als Stein der Freundschaft.

Seelisch

Lapislazuli kann Selbstbewusstsein, Würde und Aufrichtigkeit fördern. Er kann Kontaktfreudigkeit bringen und helfen, Gefühle und Empfindungen, nötigenfalls auch vehement, zu vermitteln.

Mental

Lapislazuli kann helfen, der Wahrheit, die an einen herangetragen wird, ins Auge zu schauen und sie anzunehmen, gleichzeitig jedoch auch offen die eigene Meinung zu äußern. Er kann helfen, Konflikte zu meistern.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Lapislazuli nachgesagt, Beschwerden von Hals, Kehlkopf und Stimmbändern heilen zu können – besonders wenn diese auf Zurückhaltung oder unterdrückten Ärger zurückzuführen sind. Lapislazuli soll darüber hinaus den Blutdruck senken, die Funktion der Schilddrüse regulieren und den Menstruationszyklus verlängern können.

Anwendung

Lapislazuli sollte am Körper getragen werden – am besten in der Nähe vom Hals.

In der Meditation kann auch auf die Stirn oder den Hals aufgelegt werden.

Indikationen

Halsschmerzen
Heiserkeit
Herpes (Lippenbläschen)
Hoher Blutdruck
Lernschwierigkeiten
Menstruationsbeschwerden
Schilddrüsenbeschwerden
Stimmverlust