Karneol

Karneol

Karneol ist ein orangefarbener bis brauner Chalcedon. Er trägt seinen Namen aufgrund seiner Farbe, wobei nicht sicher ist, ob dieser sich von lat. cornum = Kornelkirsche oder carneolus = fleischfarben ableitet. In der Antike wurde die orangefarbene und braune Varietät noch Sarder genannt, ab dem 12. Jahrhundert wurde in braunen Sarder und orangefarbenen Karneol unterschieden, heute heißen beide Varietäten Karneol. Der Begriff Sarder stirbt allmählich aus.

Fundgebiete

Flagge von Botswana
Botswana
Flagge von Indien
Indien
Flagge von Uruguay
Uruguay

Mineralogie

Entstehung
Primär
Kristallsystem
trigonal
Mineralklasse
Oxide
Farbe
Rot, Orange, Gelb, Braun
Chemische Formel
SiO2 + (Fe,O,OH)

Entstehung

Karneol entsteht primär aus hydrothermalen Lösungen in Vulkangesteinen. Ins Gestein eindringende Kieselsäure-Lösung nimmt dabei Eisenoxide auf und beginnt, durch Abkühlen und langsames Austrocknen in kleinen Blasenhohlräumen des Gesteins auszukristallisieren. Die Kieselsäure muss dabei stark wasserhaltig sein, damit es nicht zur Bildung und Abscheidung von Eisensilikaten wie z.B. im Moosachat kommt, sondern das Eisen als Oxid im entstehenden Chalcedon fein verteilt wird.

Erscheinung

Karneol ist trigonal, bildet jedoch keine sichtbaren Kristalle, sondern nur mikroskopisch kleine Fasern. Er erscheint daher in der Regel als kleine, wenige Zentimeter große Knollen, Kügelchen oder Mandelfüllungen im Gestein. Seine Farbe variiert je nach Oxidationszustand des Eisens von gelb (Fe²⁺) bis orange, rotbraun und braun (Fe³⁺). Botswana-Karneol zeigt achatartige Bänderungen und wird daher oft zu den Achaten gerechnet. Karneol zeigt Wachsglanz.

Chemismus

Karneol ist eine Varietät der Chalcedon-Familie und gehört damit zur Quarz-Gruppe und Mineralklasse der Oxide. Je nach Entstehungstemperatur liegt das enthaltene Eisen als gelb-orangefarbenes Hydroxid (niedrige Temperatur) oder als rotbraunes bis braunes Oxid (höhere Temperatur) vor. Auch später ist die Umwandlung des Hydroxids zum Oxid durch Wasserverlust und Erhitzung noch möglich.

Steinstruktur des Karneol

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
6.5  – 7
Dichte
2.58  – 2.64
Spaltbarkeit
keine, unebener, muscheliger Bruch
Strichfarbe
weiß
Transparenz
durchscheinend

Verwechslungen und Unterscheidung

Karneol kann mit rotem Calcit verwechselt werden, dieser zeigt jedoch Härte 3, besitzt ausgezeichnete Spaltbarkeit und schäumt mit 10%iger Salzsäure auf. Verwechslungen mit Feueropal können dagegen nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen vermieden werden.

Fälschungen

Da orangefarbener Karneol begehrter ist als gelber, wird letzterer gerne gebrannt. Ebenso existieren Imitationen aus gefärbtem Chalcedon oder Achat, mitunter auch aus gebranntem grauem Botswana-Achat (sog. Aprikosen-Achat). Die meisten auf dem Markt angebotenen Karneole sind gefärbte Achate aus Brasilien und Uruguay oder gebrannte gelbe Karneole aus Indien. Auch hier ist die Unterscheidung nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen möglich.

Mythologie

In der Antike war Karneol allgemein als Sarder bekannt. Erst Hildegard von Bingen unterschied die orangefarbene und braune Varietät. Ihm wurde im Mittelalter eine blutstillende und zornmildernde Wirkung zugeschrieben. Hildegard von Bingen empfahl ihn gegen Kopfweh und zur Geburtshilfe. Grabbeigaben in Ägypten belegen seine Bedeutung als Schutzstein für Verstorbene.

Heilkunde

Spirituell

Karneol kann Standfestigkeit und starken Gemeinschaftssinn vermitteln. Er kann hilfsbereit und idealistisch machen und helfen, energisch für eine gute Sache einzutreten.

Seelisch

Karneol kann Mut geben. Nicht den leichtsinnigen Heldenmut, sondern den alltäglichen Mut, sich zu überwinden und sich Schwierigkeiten zu stellen. Er hebt die Emotionen.

Mental

Auf mentaler Ebene kann Karneol die Fähigkeit fördern, Probleme schnell und pragmatisch zu lösen. Er kann helfen, begonnene Aktionen zu Ende zu bringen und Realitätssinn geben, wenn man sich verwirrt fühlt.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Karneol nachgesagt, dass er die Aufnahme von Vitaminen, Nähr- und Mineralstoffen im Dünndarm anregen und so die Blutqualität verbessern soll. Er soll außerdem für eine gute Durchblutung der Organe und Gewebe sorgen können. Karneol soll Rheuma lindern und den Stoffwechsel anregen können.

Anwendung

Karneol sollte mit Hautkontakt getragen oder aufgelegt werden.

Er eignet sich auch als Edelstein-Essenz.

Indikationen

Beine
Blutungen (leicht)
Darmbeschwerden
Erkältungskrankheiten
Fieber (treibend)
Geburt
Nasenbluten
Offene Beine
Temperaturempfindlichkeit
Wundliegen