Beryll

Beryll

Der Name Beryll hat indische Wurzeln. Er entwickelte sich vom Sanskrit-Wort vaidurya zum griech. »beryllos«. Die ursprüngliche Bedeutung des Sanskrit-Wortes bezieht sich allerdings nicht auf unseren heutigen Beryll, sondern auf das Chrysoberyll-Katzenauge, in Griechenland und im Mittelalter wurde jedoch mit Sicherheit das heutige Mineral so bezeichnet. Vom mittelhochdeutschen berille stammt interessanterweise auch unser Wort Brille, was auf die historische Verwendung dieser Mineralfamilie als Augenheilstein verweist.

Fundgebiete

Flagge von Brasilien
Brasilien
Flagge von China
China
Flagge von Malawi
Malawi
Flagge von Namibia
Namibia
Flagge von Pakistan
Pakistan
Flagge von Sambia
Sambia
Flagge von Südafrika
Südafrika
Flagge von Ukraine
Ukraine
Flagge der USA
USA

Mineralogie

Entstehung
Primär
Kristallsystem
hexagonal
Mineralklasse
Ringsilikate
Farbe
Gelb, Grün (Beryll), Gold (Goldberyll), Gelb- bis Blaugrün (Heliodor), Rot (Bixbit), Klar (Goshenit)
Chemische Formel
Be3Al2(Si6O18) + C,Ca,Cs,K,Li,Mg,Mn,Na,Rb + (Cr,Cu,Fe,N,Ni,U,V)

Entstehung

Beryll ist – mit Ausnahme des Smaragds – stets primärer Bildung. Er entsteht als späte Bildung bei der Restkristallisation sauren Magmas auf Drusen und Klüften in Granitpegmatiten. Viele seltene Elemente sind dabei in größeren Konzentrationen vorhanden, was zu seinen vielfältigen Spurenelementen führt.

Erscheinung

Beryll ist hexagonal und bildet sechseckige Kristalle mit vertikal gestreiften Prismenflächen. Seine Farbe kann in allen Farben außer schwarz und weiß variieren, er zeigt Glasglanz.

Chemismus

Beryll ist ein mineralstoffreiches Beryllium-Aluminium-Silikat. In der folgenden Tabelle sind die verschiedenen Varietäten des Berylls sowie deren farbgebenden Mineralstoffe aufgeführt.

Aquamarin Meergrün bis Meerblau Eisen (Fe)
Bixbit Rot Mangan (Mn), Lithium (Li)
Davidsonit Gelblich bis Grünlich-Gelb Stickstoff (N)
Goldberyll Goldgelb Uran (U)
Goshenit Farblos Keine
Heliodor Gelbgrün bis Blaugrün Eisen (Fe), Uran (U)
Morganit Rosa Mangan (Mn)
Smaragd Smaragdgrün Chrom (Cr)
Vanadiumberyll Grasgrün bis Tannengrün Vanadium (V)
Worobjewit Rot Cäsium (Cs), Lithium (Li)
Steinstruktur des Beryll

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
7.5  – 8
Dichte
2.65  – 2.75
Spaltbarkeit
unvollkommen, muscheliger, unebener Bruch
Strichfarbe
weiß
Transparenz
durchsichtig bis undurchsichtig

Verwechslungen und Unterscheidung

Als Kristall mit Apatit (Härte 5, Dichte 3,2).
In anderen Fällen mit Bergkristall, Jade, Kunzit, Orthoklas, Spinell, Topas, Turmalin, Zirkon.
Unterscheidung durch mineralogisch-gemmologische Untersuchung.

Fälschungen

Beim Beryll selbst sehr selten, bei Aquamarin und Smaragd jedoch häufiger. In Abständen sind Dubletten im Handel, was jedoch mineralogisch-gemmologisch leicht erkannt werden kann.

Mythologie

Beryll galt schon in der Antike als entgiftender, augenstärkender Kristall. Daher wurde er schon früh zu Linsen und Sehhilfen geschliffen. So kommt auch vom Begriff »Beryll« unser deutsches Wort »Brille«.

Heilkunde

Spirituell

Beryll kann zielstrebig und effektiv machen, gleichzeitig jedoch auch vielseitig, weitblickend und lebensfreudig. Goldberyll und Heliodor gelten dabei als sehr harmonisch, Bixbit als sehr dynamisch.

Seelisch

Beryll kann (am besten Goldberyll) bei Nervosität und emotionalen Ausbrüchen durch Belastung helfen. Bixbit kann außerdem bei Antriebslosigkeit helfen.

Mental

Beryll kann das Sicherheitsbewusstsein fördern. Er kann Bedächtigkeit und die schrittweise, aber konsequente Entwicklung aller Pläne anregen.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Beryll nachgesagt, dass er entgiftend, leberanregend und ausgleichend für das vegetative Nervensystem wirken soll. Er soll Kurz- und Weitsichtigkeit (am besten Heliodor), sowie typische Dauerstress-Symptome lindern.

Indikationen

Augenleiden
Fehlsichtigkeit
Stress