Amethyst

Amethyst

Der Amethyst hat seinen Namen durch ernüchternde Wirkung erhalten (griech. amethyein = vor Trunkenheit bewahren).

Fundgebiete

Flagge von Australien
Australien
Flagge von Brasilien
Brasilien
Rio Grande do Sul
Flagge von Mexiko
Mexiko
Flagge von Namibia
Namibia
Flagge von Sambia
Sambia
Flagge von Uruguay
Uruguay

Mineralogie

Entstehung
Primär
Kristallsystem
trigonal
Mineralklasse
Oxide
Farbe
Violett
Chemische Formel
SiO2 + (Al,Fe,Ca,Mg,Li,Na)

Entstehung

Amethyst entsteht primär bei Temperaturen zwischen 100 ºC und 250 ºC in hydrothermalen Prozessen aus schwach eisenhaltiger Kieselsäurelösung. Zur Entstehung seiner Farbe muss außerdem ionisierende (radioaktive) Strahlung aus dem Umgebungsgestein vorhanden sein, die einen Teil des Eisens im Quarz in die seltene vierwertige Oxidationsstufe versetzt. Durch Erhitzen oder Sonnenlicht kann dieser Vorgang umgekehrt werden, weshalb manche Amethyste in der Sonne verblassen.

Erscheinung

Amethyst bildet trigonale Kristalle, die nur selten Prismen zeigen. Normalerweise sitzen die Kristallspitzen (selten größer als 3 cm) auf zahnähnlichen »Wurzeln« und bilden so Kristalloasen in Blasenhohlräumen vulkanischer Gesteine, sogenannte Drusen.

Chemismus

Amethyst ist die violette Varietät der Kristallquarze, jener Vertreter der Quarz-Gruppe, die mit bloßem Auge sichtbare Kristalle ausbilden, und zählt damit zur Mineralklasse der Oxide. In Spuren enthält er Aluminium, Eisen, Calcium, Magnesium, Lithium und Natrium. Als farbgebendes Element tritt das vierwertige Eisen auf.

Steinstruktur des Amethyst

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
7
Dichte
2.63  – 2.65
Spaltbarkeit
unvollkommen (parallel zur Rhomboederfläche), muscheliger Bruch, sehr spröde
Strichfarbe
weiß
Transparenz
durchsichtig

Verwechslungen und Unterscheidung

Fluorit: Als Kristall an der kubischen Kristallform, alternativ anhand der Härte (4) identifizierbar.
Cordierit, Skapolith, Kunzit, Spinell: Bei geschliffenen Steinen nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen unterscheidbar.

Fälschungen

Für Rohsteine gibt es keine Fälschungen, allerdings Farbaufbesserungen durch Bestrahlung mit Röntgenstrahlen, welche nicht nachweisbar sind. Als Edelsteine sind sehr viele Synthesen, Imitationen aus Glas und, seltener, synthetischem Korund sowie Dubletten aus Quarz und Beryll im Handel. Unterscheidungen sind nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchung möglich.

Mythologie

Der Name Amethyst stammt aus Griechenland und bedeutet »unberauscht« (a-methystos). Schon in der Antike war seine ernüchternde, klärende Wirkung bekannt und der Stein aus diesem Grund sehr geschätzt. Im Mittelalter klassifizierte Konrad von Megenberg den Amethyst recht treffend als Mineral, das »den Menschen wacker macht, die bösen Gedanken vertreibt, gute Vernunft bringt und mild und sanft macht.«

Hildegard von Bingen überliefert seine Heilwirkung bei Hautkrankheiten und Schwellungen, und aus arabischen Ländern ist bekannt, dass Amethyst gegen Alpträume unter das Kopfkissen gelegt wird.

Heilkunde

Spirituell

Amethyst kann eine dauerhafte geistige Wachheit, den Sinn für Spiritualität und die Erkenntnis der Realität des Geistes fördern. Er kann den Gerechtigkeitssinn und das Urteilsvermögen stärken und Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit hervorbringen. Als Meditationsstein kann er helfen, den inneren Dialog abzustellen, tiefen inneren Frieden zu finden und die dem Selbst innewohnende Weisheit zu entdecken.

Seelisch

Amethyst kann bei Trauer helfen und die Bewältigung von Verlusten unterstützen. Er kann die innere Bilderwelt klären und damit auch das Traumerleben verbessern. Wenn Amethyst dazu unter das Kopfkissen gelegt wird, kann das Traumgeschehen zunächst angeregt werden, bis alle unverarbeiteten Eindrücke geklärt sind. Nach diesem Prozess kann der Schlaf dann ruhiger, tiefer und erholsamer werden. Im Wachbewusstsein kann Amethyst die Inspiration und Intuition fördern.

Mental

Amethyst kann Nüchternheit und Bewusstheit fördern. Er kann helfen, sich allen Erlebnissen, auch unangenehmen, gleichermaßen zu stellen, und kann die bewusste Verarbeitung unserer Wahrnehmung fördern. Dadurch kann er die Konzentrationsfähigkeit und Effektivität im Denken und Handeln erhöhen und kann die Überwindung von Verhaftungen, unkontrollierten Mechanismen und Suchtverhalten fördern.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Amethyst nachgesagt, dass er allgemein schmerzlindernd und spannungslösend wirken soll, insbesondere gegen Verspannungskopfschmerzen und bei Verletzungen, Prellungen und Schwellungen. Er soll Krankheiten aller aus dem Ektoderm entstandenen Organe heilen, und somit bei Nervenleiden, Erkrankungen der Lunge und Atemwege, Hautunreinheiten, wie z.B. Furunkel, und Darmbeschwerden helfen. Im Dickdarm soll er die Darmflora regulieren, auch bei Parasitenbefall, und die Wasser-Rückresorption fördern.

Anwendung

Amethyst sollte über längere Zeit am Körper getragen werden. Er kann auch regelmäßig bei der Meditation verwendet werden. Zum Klären der Träume wird ein heller, klarer Kristall unter das Kopfkissen gelegt.

Amethyst-Drusen können im Raum aufgestellt werden um so das gesamte Raumklima zu verändern.

Zur körperlichen Anwendung kann Amethyst auch direkt auf betroffene Stellen aufgelegt werden oder als Edelstein-Elixier eingenommen werden.

Indikationen

Abszess
Akne
Augenermüdung
Augenleiden
Augenzittern (Nystagmus)
Blasenbildung
Darmbeschwerden
Durchfall
Fehlsichtigkeit
Geburt
Hämorrhoiden
Hautpflege
Heimweh
Hoher Blutdruck
Insektenstiche
Juckreiz
Kopfschmerzen
Kummer
Migräne
Nackenverspannungen
Neurodermitis
Prellungen
Schielen
Schlafstörung
Schuppen
Sonnenbrand
Temperaturempfindlichkeit
Trauer
Verspannungen
Warzen
Wundliegen
Zeckenabwehr