
Achat
Der Ursprung des Namens Achat soll auf den ersten bei Theophrast und Plinius literarisch beschriebenen Fundort zurückgehen, den Fluss »Achates« in Sizilien. In der Antike wurden mit dem Namen Achat jedoch nicht nur die heutigen gebänderten Quarze belegt, sondern vermutlich viele verschiedene, bunt gemusterte Gesteine. Bis ins 18. Jahrhundert hinein trugen gebänderte Steine meist den Namen Onyx, erst danach spricht die Literatur eindeutig vom Achat nach heutiger Definition. Daher sind Überlieferungen zum Achat aus früheren Zeiten stets mit Vorsicht zu genießen.
Aufgrund seines vielfältigen Erscheinungsbildes werden Form- und Farbvarietäten des Achats mit unterschiedlichsten Namen belegt. Die Namensschöpfung ist hierbei hauptsächlich ein Werk der Phantasie.
Fundgebiete
Achat ist weltweit zu finden, die größten Vorkommen sind in den genannten Ländern.
Mineralogie
- Entstehung
- Primär
- Kristallsystem
- trigonal
- Mineralklasse
- Oxide
- Farbe
- Rot, Braun, Orange, Gelb, Weiß, Grau, Graublau, Schwarz
Entstehung
Achat entsteht bei Temperaturen von ca. 100 ºC bis 200 ºC unter hydrothermalen Bedingungen. In der Regel findet er sich in Gasblasen vulkanischen Gesteins, selten auch in Gangspalten oder Hohlräumen von Sedimenten, die sich nach ihrer Verfestigung mit Kieselsäure magmatischen Ursprungs füllen. Beim allmählichen Erstarren und Austrocknen der Kieselsäure lagert sich nun eine Quarz-Schicht nach der anderen ab, was zu vielfältigen Zeichnungen und Mustern führt. Die einzelnen Schichten können abwechselnd aus Chalcedon, Kristallquarz, Jaspis und sogar Opal bestehen.
Erscheinung
Achat ist trigonal, die einzelnen Kristalle sind in den meisten Lagen jedoch nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen. Nur dort, wo sich Bänder oder Füllungen aus Kristallquarz bilden, werden sie sichtbar. Achate sind stets Hohlraumauskleidungen oder -ausfüllungen. Bleibt im Achat selbst dabei Resthohlraum erhalten, spricht man von einer Achat-Geode, ist der Raum völlig ausgefüllt, von einer Achat-Mandel. Charakteristisch für den Achat sind die farblich oder strukturell deutlich voneinander abgesetzten Bänderungen, die ihm jene Zeichnungen verleihen, welchen er – je nach Aussehen – eine ganze Reihe von Namen verdankt. Die Bandbreite seiner Farben erstreckt sich von rot über braun, orange, gelb und weiß zu grau, graublau und schwarz. Im unpolierten Zustand zeigt er selten Glasglanz, häufiger Wachsglanz, manchmal erscheint er matt.
Chemismus
Achat gehört zur Quarz-Gruppe. Er ist definiert als deutlich gebänderter Quarz, dessen Schichten abwechselnd aus verschiedenen Vertretern der Qaurzgruppe wie Chalcedonen (Chalcedon, Karneol, Onyx), Kristallquarzen (Bergkristall, Amethyst, selten auch Rauchquarz), Jaspis und Quarzverwandten (Opal) bestehen. Gemäß deren Chemismus beherbergt Achat in seinen einzelnen Lagen eine ganze Reihe feinverteilter Fremdstoffe, hauptsächlich jedoch Eisen (Fe), Calcium (Ca), Magnesium (Mg), Mangan (Mn) und Aluminium (Al). Zwischen die meist mikrokristallinen Quarzkristalle oder die einzelnen Schichten eingelagert finden sich außerdem weitere Mineralien, wie z.B. Hämatit, Limonit, Geothit, Chlorit, Calcit u.v.m. Durch die feinverteilten Fremdstoffe und die eingelagerten Mineralien erhält Achat die Vielfalt seiner Farben und Zeichnungen. Als reiner Quarz ohne weitere Fremdstoffe und Mineralieneinschlüsse ist er weiß, grau oder graublau.

Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 7.0
- Dichte
- 2.60
- Spaltbarkeit
- keine, muscheliger, unebener Bruch
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- durchscheinend, selten nur undurchsichtig
Verwechslungen und Unterscheidung
Gebänderter Flint (Feuerstein) oder Hornstein
Glanz: matter Wachsglanz, Bänderung ist nicht scharf abgegrenzt, sondern verwischt.
Gebänderter Jaspis
Transparenz: opak | Dichte: durch Fremdbeimischungen bis zu 2,9 | Strichfarbe: weiß, manchmal jedoch gelb, braun oder rot.
Gebänderter Rhyolith (Aztekenstein, Dr. Liesegang-Stein)
Härte meist unter 7, körniger Bruch, als Rohstein i.d.R. oberflächlich verwittert und poröser als Achat.
Die Unterscheidung kann in allen drei Fällen jedoch schwierig sein. Gerade zwischen Flint, Hornstein, Jaspis und Achat bestehen in der Natur fließende Übergänge, was eine systematische Trennung und Einordnung erschwert.
Fälschungen
Achat-Fälschungen sind häufig, jedoch mit bloßem Auge erkennbar: Magentarote, apfelgrüne, kobaltblaue, tiefschwarze und mittlerweile auch violette und pinkfarbene Achate sind durch chemische Farblösungen gefärbt. Der rosafarbene sog. Aprikosenachat ist gebrannter grauer Achat aus Botswana. Das größere Problem besteht jedoch darin, dass Achat im umgekehrten Fall sehr gerne auch zum Fälschen anderer Mineralien verwendet wird, wie z.B. grün gefärbter Achat als Smaragd-Imitat, rot gefärbter als Karneol-Imitat, schwarz gefärbter als Onyx-Imitat. Hier hilft nur das Mikroskop, um die Farbpartikel zwischen den winzigen Kristallen aufzuspüren.
Mythologie
Achat stand in der antiken Welt sowie in Indien, Nepal und Tibet als Schutzstein und Glücksbringer in hohem Ansehen. Aus Achaten mit geradliniger, paralleler Bänderung, sog. »Lagensteinen« wurden dafür Amulette geschnitzt, deren Weiterführung die heutige Gemmenschneidekunst ist. Besonders beliebt waren außerdem Achate, deren innerer Hohlraum noch mit Wasser gefüllt ist, sog. »Wasserachate«, »Enhydros« oder »Adlersteine«, die als Schwangerschaftsschutzsteine galten.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Achat kann Schutz, Geborgenheit und Sicherheit vermitteln, indem er innere Spannungen löst und gegen äußere Einwirkungen stabiler macht. Dazu sind vor allem Achate geeignet, die aus gleichmäßigen, konzentrischen Bänderungen bestehen. Achate, die im Kern Bergkristall enthalten, können die Erinnerungsfähigkeit fördern, in besonderen Fällen bis hin zu pränatalen bzw. »Past-Life«-Erinnerungen.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Achat nachgesagt, dass er die Regeneration und das Wachstum fördern soll und gilt tatsächlich als Schwangerschaftsschutzstein für Mutter und Kind. Aufgrund seines schichtweisen Aufbaus durch verschiedene Quarze soll Achat insbesondere auf Organe wirken, die aus verschiedenen Haut- und Gewebsschichten bestehen. So soll er Augenerkrankungen, wie z.B. Bindehautentzündung lindern und bei Gastritis und Magengeschwüren, bei Blasen- und Darmentzündungen, sowie Gebärmutter-Erkrankungen helfen können. Achat soll darüberhinaus die Verdauung und Ausscheidung fördern, die Blutgefäße und das Gewebe stärken und bei Hautkrankheiten hilfreich sein.
Anwendung
Achat sollte mit Hautkontakt direkt auf die betroffene Stelle bzw. in der entsprechenden Körperregion aufgelegt werden. Alternativ oder ergänzend kann durch Einlegen in Wasser ein Elixier hergestellt werden, das innerlich eingenommen wird. Als Schutzstein sollte Achat dauerhaft getragen werden. Die Betrachtung kann angenehm auf die Psyche wirken.