Tigerauge
Tigerauge trägt seinen Namen aufgrund seiner faserigen Struktur, die im richtigen Schliff (Cabochon oder Kugel) einen wogenden Lichtschimmer (Chatoyieren oder Katzenauge) hervorbringt, der an Tieraugen erinnert.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Sekundär
- Kristallsystem
- trigonal
- Mineralklasse
- Oxide
- Farbe
- Goldbraun
Entstehung
Tigerauge entsteht sekundär als Verkieselung von Krokydolith, einem eisenreichen Asbestmineral aus der Amphitrolgruppe (Riebeckit-Asbest). Ursprünglich als Spaltenfüllung in geschichteten Eisenerzlagerstätten gebildeter Krokydolith wird dabei durch das Eindringen hydrothermaler Lösungen verkieselt und bildet so das nahe verwandte Falkenauge. Durch spätere Oxidation durch den Einfluss von Sauerstoff wandeln sich die Krokydolith-Fasern während oder nach der Verkieselung zu Brauneisen (Limonit und ähnliche Eisenmineralien) um oder werden vom entstehenden Quarz verdrängt, der die faserige Struktur des Krokydoliths beibehält. Auf diese Weise »verwittert« das Falkenauge zu Tigerauge.
Erscheinung
Tigerauge ist trigonal. Als Spaltenfüllung bildet es jedoch keine Kristalle, sondern findet sich als derbe Quarzader mit faserigem Aufbau im Gestein. Die Farbe ist goldgelb bis braun mit schillernden Flächen. An Bruchstellen ist Tigerauge seidenglänzend. Aufgrund der Entstehung sind fließende Übergänge zu Falkenauge möglich, daher gibt es auch Aggregate mit ineinander verwobenem Tiger- und Falkenauge.
Chemismus
Tigerauge zählt zur Quarzgruppe und zur Mineralklasse der Oxide. Für die Farbe ist das durch die Verwitterung des Krokydoliths entstandene Brauneisen verantwortlich. Dieses zählt als Eisenoxihydroxid ebenfalls zur Mineralklasse der Oxide.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 7
- Dichte
- 2.64 – 2.71
- Spaltbarkeit
- keine, faseriger Bruch
- Strichfarbe
- gelbbraun
- Transparenz
- undurchsichtig, Goldquarz ist durchscheinend
Verwechslungen und Unterscheidung
Verwechslungen sind nicht möglich.
Fälschungen
Durch Brennen wird Tigerauge kupferrot und im Handel als Katzenauge, Ochsenauge oder Rotes Tigerauge angeboten. Diese Farbe gibt es bei natürlichem Tigerauge nicht. Rötliche Brauntöne kommen bei Oberflächenfunden zwar vor, niemals jedoch das reine Kupferrot.
Mythologie
Der seidenartige Schimmer, den die Limonitfasern erzeugen, führt im runden Schliff zu einem Lichtlauf, der an ein Auge erinnert. Daher rührt auch der alte Glaube an die Augenheilkraft des Tigerauges und an seine Schutzwirkung: Schon im Mittelalter wurde es als Amulett gegen Verhexung, Dämonen und den bösen Blick getragen.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Tigerauge kann Distanz zu den von außen einstürmenden Eindrücken geben und dadurch helfen, von Stimmungen und Stresssituationen weniger beeinflusst zu werden.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Tigerauge nachgesagt, dass es schmerzlindernd wirken soll. Es soll den Energiefluss im Körper hemmen und gegen Übererregung der Nerven und Überfunktion der Nebennieren wirken.
Anwendung
Da Tigerauge den Energiefluss im Körper hemmt, sollte es nie länger als eine Woche ununterbrochen getragen werden. Für seelisch-spirituelle Wirkungen ist die Meditation vorzuziehen.