Thulit

Thulit

Thulit erhielt seinen Namen 1823 durch den Londoner Mineralogen Henry James Brooke (1771-1857) nach der legendären Insel Thule, die in der germanischen Überlieferung den Nordrand der Welt bildet. Der Name bezieht sich offenbar auf die Thulitvorkommen in Norwegen, die zum damaligen Zeitpunkt weltweit die einzigen bekannten Vorkommen waren.

Fundgebiete

Flagge von Australien
Australien
Flagge von Norwegen
Norwegen
Flagge der USA
USA

Mineralogie

Entstehung
Tertiär
Kristallsystem
rhombisch
Mineralklasse
Gruppensilikate
Farbe
Rötlich, Rosa
Chemische Formel
(Ca,Mn)2Al3[O/OH/SiO4/Si2O7] + Ba,Cr,Fe,Mg,Sr

Entstehung

Thulit entsteht tertiär bei er kontaktmetamorphen Umwandlung manganhaltiger Gesteine zu Kalksilikatfelsen und Kristallinen Schiefern. Für seine Entstehung ist stets ein hoher Druck und die Anwesenheit von Wasser notwendig. Unter diesen Bedingungen wird Feldspat, insbesondere Anorthit in Gegenwart von Manganerz zu Thulit (Manganzoisit) umgewandelt.

Erscheinung

Thulit ist rhombisch, bildet jedoch keine mit bloßem Auge sichtbaren Kristalle, sondern ausschließlich körnige bis feinkörnig-dichte Massen. Er erscheint in den Farben Rot (oft mit weißen oder grauen Anteilen vermengt), Rosa bis Rosa-Violett, in Nevada/USA auch Rosa-Grün, und zeigt mitunter ein aventurinähnliches Glitzern. Dieses rührt von den flachen Kristallplättchen her, aus denen die körnige Masse besteht. Thulit zeigt Perlmutt- oder Glasglanz.

Chemismus

Thulit ist ein manganhaltiger Zoisit aus der Epidot-Zoisit-Gruppe und der Mineralklasse der Gruppensilikate. Neben den Gruppensilikat-Molekülen (Si2O7) enthält Thulit auch Inselsilikat-Moleküle (SiO4) und Oxidionen (O), was insbesondere für die Steinheilkunde von Bedeutung ist. Die rötliche bis rosaviolette Farbe entsteht durch seinen Mangangehalt (Mn).

Steinstruktur des Thulit

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
6  – 6.5
Dichte
3.25  – 3.36
Spaltbarkeit
vollkommen, unebener Bruch
Strichfarbe
weiß
Transparenz
undurchsichtig bis durchscheinend

Verwechslungen und Unterscheidung

Thulit kann mit Rhodonit verwechselt werden und diesem so ähnlich sein, dass die beiden Minerale nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen unterscheidbar sind.

Fälschungen

Fälschungen sind nicht bekannt.

Heilkunde

Spirituell

Thulit ist der Stein der Lebenskraft. Er kann Stärke und Mut für alle Unternehmungen bringen und die Kreativität fördern, die gerade auch durch Widerstände und Herausforderungen inspiriert werden kann.

Seelisch

Thulit kann Lust, Sinnlichkeit und Sexualität fördern. Er kann helfen, das Leben in vollen Zügen zu genießen und in Gefühlen zu schwelgen. Schönheit, Abenteuer, Melancholie, Romantik und unheimliche Atmosphären werden gleichermaßen geliebt.

Mental

Thulit kann die Neugier und Erfindungsgabe stärken. Er kann anregen, neue Wege zur Lösung persönlicher und kollektiver Probleme zu suchen.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Thulit nachgesagt, dass er die Fruchtbarkeit fördern soll. Er soll bei Erkrankungen der Eierstöcke, Hoden und der Geschlechtsorgane helfen können. Thulit soll die Regeneration anregen, das gesamte Nervensystem stärken und Ohnmachtsanfälle bei körperlicher Schwäche verhindern.

Anwendung

Thulit sollte am Körper getragen oder am Schambein aufgelegt werden. Ein besonderes Erlebnis soll der Aufenthalt im Thulit-Steinkreis bieten.

Indikationen

Fruchtbarkeit (Männer)
Potenzstörungen
Sexualität