Sonnenstein
Der Name Sonnenstein und das Synonym Aventurin-Feldspat bezeichnen kupfer- bis goldfarben glitzernde Feldspäte. Der Begriff Sonnenstein bezieht sich dabei nur auf das funkelnde Aussehen, der Name Aventurin-Feldspat ist dagegen präziser, da er die Art der Lichtreflexe (Aventurisieren) und die Mineralfamilie (Feldspat) genauer definiert.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Primär
- Kristallsystem
- triklin
- Mineralklasse
- Gruppensilikate
- Farbe
- Orange-Braun schillernd
Entstehung
Sonnenstein entsteht primär aus saurem bis intermediärem Magma. In den Vorkommen Indiens, Madagaskars, Malawis, Russlands und Norwegens bildet sich Sonnenstein liquidmagmatisch vor allem in Pegmatiten (Restkristallisation). Er kann jedoch auch metamorphe Prozesse überdauern und wird daher mitunter auch in Gneisen gefunden. Der auch von der chemischen Zusammensetzung abweichende Sonnenstein aus Oregon/USA entsteht dagegen vulkanisch in basaltischen Lavaströmen.
Erscheinung
Sonnenstein ist triklin, bildet jedoch keine Kristallformen sondern massige, derbe bis spätige Aggregate. Indischer, norwegischer und russischer Sonnenstein ist meist undurchsichtig und schillert intensiv in orange- bis rötlichbraunen Farbtönen. Sonnenstein aus Oregon ist dagegen in der Regel durchscheinend bis durchsichtig und kann Farbtöne von Rot, Pink, Orange, Gelb, Grün, Blaugrün bis farblos zeigen. Das Aventurisieren ist bei ihm weniger ausgeprägt. Roh zeigen beide Varietäten porzellanartigen Pechglanz bis Glasglanz.
Chemismus
Sonnenstein zählt zur Plagioklasreihe der Feldspatfamilie und zur Mineralklasse der Gerüstsilikate. Die Plagioklasreihe besteht aus Mischkristallen von Albit (Natronfeldspat, NaAlSi3O8) und Anorthit (Kalkfeldspat, CaAl2Si2O8). In der Regel zählt Sonnenstein hierbei zum Oligoklas (70-90% Albit, 10-30% Anorthit), nur Sonnenstein aus Oregon zählt dagegen zum Labradorit (30-50% Albit, 50-70% Anorthit).
Auch die Art der Einlagerungen, die das Aventurisieren verursachen, ist verschieden: Beim Oligoklas-Sonnenstein sind es Hämatitschüppchen, also Eisenoxide (Fe2O3), beim Labradorit-Sonnenstein ist es metallisches Kupfer (Cu). Fremdstoffe wie Eisen, Mangan, Kupfer und Strontium verursachen in letzterem auch die Vielfalt der Farben.
Vereinfachte Formeln für beide Varietäten sind:
Oligoklas: Na[AlSi3O8]Ca[Al2Si2O8] + Ba,Fe,K,Sr
Labradorit: Ca[Al2Si2O8]Na[AlSi3O8] + Cu,Fe,K,Mn,P,Ti + (Ba,Ga,Nb,Ni,Pb,Rb,Sr,Zn,Zr)
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 6.0 – 6.5
- Dichte
- 2.5 – 2.7
- Spaltbarkeit
- vollkommen
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- undurchsichtig bis durchsichtig
Verwechslungen und Unterscheidung
Sonnenstein kann mit braunem Aventurinquarz (nur unvollkommene Spaltbarkeit) verwechselt werden.
Fälschungen
Als Fälschung wird ein Kunstglas mit Kupferspänen verwendet, das auch unter dem Namen Goldfluss im Handel ist. Dieses in der Volksrepublik China großindustriell gefertigte Kunstprodukt weicht im Aussehen jedoch so weit vom Sonnenstein ab, dass Kenner es mit einem Blick unterscheiden können.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Sonnenstein ist der Stein der Lebensfreude. Er kann stimmungsaufhellend und antidepressiv wirken und helfen, sich von Gefühlen der Benachteiligung und des Versagens sowie Bildern einer »schlechten Welt« zu lösen. Sonnenstein kann das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen steigern.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Sonnenstein nachgesagt, dass er die Selbstheilkräfte anregen soll. Er soll das vegetative Nervensystem stimulieren und für ein harmonisches Zusammenwirken aller Organe sorgen können.
Anwendung
Sonnenstein kann mit Hautkontakt am Körper getragen werden.