Rubin
Der Name Rubin ist abgeleitet von lat. rubeus = rot. Er taucht erstmals im 12. Jahrhundert in der Provence auf und löst im Laufe der Zeit den mittelalterlichen Namen Karfunkel ab, der bis dahin verschiedene rote Steine bezeichnete (Granat, Rubin, Spinell). Roter Rubin mit Violettstich wird auch Taubenblut genannt.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- PrimärTertiär
- Kristallsystem
- trigonal
- Mineralklasse
- Oxide
- Farbe
- Rot
Entstehung
Rubin entsteht primär in liquidmagmatischer Bildung als Gemengteil aluminiumreicher Magmatite wie Granit, Syenit und deren Pegmatiten. Häufiger und vor allem auch in größeren Mengen entsteht er jedoch tertiär als Produkt der Kontakt- und Regionalmetamorphose in Gneisen, Kristallinen Schiefern, Marmor und Dolomitmarmor. Da Rubin aufgrund seiner Härte sehr verwitterungsbeständig ist, wird er oft in Flussablagerungen, sogenannten Seifen, gefunden. Die besten Edelsteinqualitäten kommen aus solchen Seifenlagerstätten in Myanmar, Thailand und Sri Lanka.
Erscheinung
Rubin ist trigonal und bildet Kristalle mit sechsseitigen Prismen (pseudohexagonaler Habitus), deren Seitenflächen oft etwas gewölbt erscheinen (Tönnchenform) und eine kräftige Flächenstreifung aufweisen. Sie sind meist im Gestein eingesprengt und in der Regel nur wenige Zentimeter groß. Rubin bildet auch Zwillinge und Viellinge und erscheint oft in Form derber und spätiger Massen. Seine Farbe variiert von Rosa bis zu einem Rot mit Violettstich, dem begehrten Taubenblutrot. Als Rohkristall ist Rubin oft matt, in Edelsteinqualität zeigt er Glasglanz. Durch orientiert eingelagerte Rutilnädelchen entsteht manchmal Asterismus (Sternrubin) oder Chatoyance (Rubin-Katzenauge).
Chemismus
Rubin zählt als Aluminiumoxid zur Korund-Familie und zur Mineralklasse der Oxide. Farbgebend ist das Chrom (Cr), durch welches er auch mineralogisch definiert ist: Nur chromhaltige Korunde gelten als Rubin! Durch andere Stoffe rot gefärbte Korunde zählen zum Saphir.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 9
- Dichte
- 3.97 – 4.05
- Spaltbarkeit
- keine, kleinmuscheliger, unebener, splittriger Bruch, spröde
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- undurchsichtig bis durchsichtig
Verwechslungen und Unterscheidung
Rubin kann vor allem als geschliffener Stein mit Granat, Spinell, Zirkon und Topas verwechselt werden. Hier ist eine sichere Unterscheidung aufgrund ähnlicher Bestimmungsmerkmale jedoch leider nur mineralogisch-gemmologisch möglich.
Fälschungen
Für Rubin gibt es Fälschungen ohne Ende: Er wird zum »Verbessern« der Farbe erhitzt, mit (manchmal sogar gefärbtem) Öl, Wachs oder Kunststoff imprägniert, und Risse werden mit Glas gefüllt. Synthesen sind weit verbreitet und in der Produktion inzwischen schon fast so billig wie Glas selbst. Auch an Imitationen (Glas, Dubletten) mangelt es natürlich nicht. Aus diesem Grund ist es bei Rubin stets ratsam, vor allem Edelsteinqualitäten unbedingt gemmologisch prüfen zu lassen.
Mythologie
Rubin galt in den alten Kulturen Europas und Indiens übereinstimmend als Stein der Sonne. Er repräsentierte die Lebenskraft, das innere Feuer, Liebe und Leidenschaft.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Rubin kann Spannung und Dynamik bringen. Er kann beleben, verjüngen, hitzig machen, aus Lethargie und Erschöpfung reißen; Hyperaktivität jedoch ausgleichen. Rubin kann zu aktiver Sexualität anregen.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Rubin nachgesagt, dass er die Milz, Nebennieren und den Kreislauf anregen soll. Er soll bei Infektionskrankheiten, z.B. Darminfektionen, helfen und Fieber als Abwehrreaktion fördern.
Anwendung
Rubin sollte mit Hautkontakt am Körper getragen oder regelmäßig am Schambein (Wurzelchakra) aufgelegt werden.