Rauchquarz
Rauchquarz erhielt seinen Namen durch die braune Farbe. Im 18. Jahrhundert wurde er Rauchtopas genannt, ein irreführendes Synonym, das zwar bis heute gebräuchlich ist, jedoch vermieden werden sollte, da Rauchquarz wirklich gar nichts mit Topas zu tun hat. »Quarz« selbst stammt aus dem Slawischen (kwardy) und bedeutet »hart«. Sehr dunkler Rauchquarz wird Morion genannt.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Primär
- Kristallsystem
- trigonal
- Mineralklasse
- Oxide
- Farbe
- Hell- bis Dunkelbraun
Entstehung
Rauchquarz entsteht primär bei der Bildung saurer Pegmatite oder in hydrothermalen Prozessen durch den Einfluss radioaktiver Strahlung aus dem Umgebungsgestein, die im Kristallgitter enthaltene Lithium-Aluminium-Zentren ionisiert und dadurch zu braunen Farbzentren macht. Rauchquarz findet sich in Pegmatitgängen und auf Drusen und Klüften.
Erscheinung
Rauchquarz ist trigonal und bildet wie Bergkristall prismatische Kristalle mit der charakteristischen Querstreifung der Prismenflächen. Da sein Kristallgitter durch die radioaktive Bestrahlung unter große Spannung gerät, bildet er oft vielflächige Kristalle oder Skelettquarze. Rauchquarze mit Wassereinschlüssen werden Enhydro-Kristalle genannt. Seine Farbe ist fast immer braun, selbst der tiefdunkle Morion ist vor einer starken Lichtquelle nur äußerst selten schwarz. Im Handel angebotene pechschwarze Kristalle sind daher meistens bestrahlter Quarz (siehe Fälschungen). Auch gelbliche Farbtöne sind möglich, da Rauchquarz fließend in Citrin übergehen kann. Rauchquarz zeigt Glasglanz.
Chemismus
Rauchquarz ist die braune Varietät der Kristallquarze, jener Vertreter der Quarzgruppe mit großen, sichtbaren Kristallen, und zählt zur Mineralklasse der Oxide. In Spuren enthält er Aluminium (Al), Lithium (Li) und Natrium (Na). Rauchquarz-Farbzentren entstehen durch Lithium-Aluminium-Gruppen, die das Silicium an wenigen Kristallgitterplätzen ersetzen und durch radioaktive Strahlung Elektronen verlieren, welche dann Licht absorbieren.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 7
- Dichte
- 2.63 – 2.65
- Spaltbarkeit
- unvollkommen (parallel zur Rhomboederfläche), muscheliger Bruch
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- durchsichtig bis durchscheinend
Verwechslungen und Unterscheidung
Als Kristall ist er unverwechselbar, als Trommelstein ähnelt er dem Rauchobsidian. In geschliffener Form kann er mit Andalusit, Feldspat (Sanidin), Turmalin und Vesuvian verwechselt werden. Die Unterscheidung ist hier nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen möglich.
Fälschungen
Als Fälschung ist häufig bestrahlter Bergkristall oder bestrahlter synthetischer Quarz im Handel. Der Nachweis der Bestrahlung ist schwierig, oft hilft jedoch die Fundortangabe »Arkansas« weiter. Dort gibt es nämlich keine natürlichen Rauchquarze! Risse im Rauchquarz werden gerne mit Epoxy-Harz gefüllt, was jedoch mineralogisch-gemmologisch gut erkennbar ist.
Mythologie
Rauchquarz gilt in den Alpenländern als Schutzstein gegen Unheil, und noch heute werden aus diesem Grund Kreuze aus ihm geschliffen. Insbesondere auch Soldaten im Krieg trugen ihn früher.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Rauchquarz kann entspannend wirken. Er gilt als klassischer »Anti-Stress-Stein«, der langfristig auch die Neigung, sich »stressen zu lassen« nimmt und gegen Stress-Faktoren widerstandsfähiger machen kann.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Rauchquarz nachgesagt, dass er schmerzlindernd wirken und Verkrampfungen lösen soll. Er soll insbesondere bei Rückenbeschwerden helfen können. Rauchquarz soll die Nerven stärken, gegen Strahleneinflüsse schützen und Strahlenschäden lindern.
Anwendung
Rauchquarz sollte längere Zeit am Körper getragen werden. Zur Entspannung können zwei größere Trommelsteine oder Kristalle in jede Hand genommen werden.