Lapislazuli
»Lapis lazuli« bedeutet »blauer Stein«. Diese lateinische Bezeichnung ist auch die Wurzel der deutschen Synonyme Lasurstein und Lasurspat und der mineralogischen Bezeichnung Lasurit. Der Ursprung des Namens liegt im Persischen und gelangte über Arabien im Mittelalter nach Europa. Im Handel hat sich heute das wohlklingende Lapislazuli durchgesetzt.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Tertiär
- Kristallsystem
- kubisch
- Mineralklasse
- Gerüstsilikate
- Farbe
- Lasurblau
Entstehung
Lapislazuli entsteht tertiär während der Kontakt-Metasomatose von Kalk oder Dolomit durch Syenite, Granite oder deren Pegmatite. Aufsteigendes Magma verursacht dabei Druck und Hitze, welche das Sediment metamorph umwandeln. In einem Stoffaustausch (Metasomatose) zwischen den sich neu bildenden Magmatiten und dem entstehenden Metamorphit (Marmor) entsteht Lapislazuli, der sich dann in der Kontaktzone der beiden Gesteine findet. Die qualitativ hochwertigsten Steine kommen aus Afghanistan.
Erscheinung
Lapislazuli kristallisiert kubisch, jedoch sind mit bloßem Auge sichtbare Kristalle (Rhombendodekaeder) eine äußerste Rarität. In der Regel findet sich Lapislazuli in größeren »Linsen« im Gestein, die meist aus feinkörnig-dichten oder körnig-derben Massen bestehen. Roh ist Lapislazuli matt, tief dunkelblau mit goldenen (Pyrit) oder gelblich-weißen (Marmor) Einsprengseln.
Chemismus
Lapislazuli ist ein schwefelhaltiges Aluminiumsilikat. Dieser Stein ist ein seltener Vertreter der Sodalith-Nosean-Gruppe und zählt zur Mineralklasse der Gerüst-Silikate. In geringen Mengen enthält Lapislazuli Eisen (Pyrit-Bildung), Kalium sowie Hydroxid-, Carbonat- und Nitrat-Gruppen, in Spuren finden sich Beryllium und Magnesium.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 5 – 5.5
- Dichte
- 2.4
- Spaltbarkeit
- unvollkommen, muscheliger Bruch
- Strichfarbe
- blassblau
- Transparenz
- opak, selten kantendurchscheinend
Verwechslungen und Unterscheidung
Mögliche Verwechslung mit Sodalith:
- Dichte: 2,3, fettiger Diamantglanz
- Farbe: mehr Schwarz im Blauton
- Strichfarbe: weiß!
Fälschungen
Fälschungen von Lapislazuli sind extrem häufig, da vor allem bei tiefblauen Steinen die Nachfrage viel größer ist als das Angebot. Sehr oft wird die mindere Ware nachgefärbt, was dazu führt, dass ein Großteil der angebotenen Ware gefärbt ist. Außerdem existieren Imitationen aus gefärbtem Calcit, Quarz (Chalcedon, Jaspis), Magnesit, Porzellan, Glas, synthetischem Spinell, Kunststoff u.v.m. Auch Rekonstruktionen aus blau gefärbten Stücken von Calcit, Magnesit, Sodalith und Lapislazuli in Kunstharz sowie blaue Kunststeine sind bekannt. Bei all dem hilft im Zweifelsfall nur eine mineralogisch-gemmologische Untersuchung.
Mythologie
Lapislazuli stammt aus dem Persischen (Lasurstein) und bedeutet soviel wie »blauer Stein«. Auch andere blaue Steine wurden jedoch so bezeichnet. Daher ist nur gesichert, dass er bereits in Mesopotamien und Ägypten als »Stein der Herrscher« und für kultische Zwecke Verwendung fand.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Lapislazuli kann Selbstbewusstsein, Würde und Aufrichtigkeit fördern. Er kann Kontaktfreudigkeit bringen und helfen, Gefühle und Empfindungen, nötigenfalls auch vehement, zu vermitteln.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Lapislazuli nachgesagt, Beschwerden von Hals, Kehlkopf und Stimmbändern heilen zu können – besonders wenn diese auf Zurückhaltung oder unterdrückten Ärger zurückzuführen sind. Lapislazuli soll darüber hinaus den Blutdruck senken, die Funktion der Schilddrüse regulieren und den Menstruationszyklus verlängern können.
Anwendung
Lapislazuli sollte am Körper getragen werden – am besten in der Nähe vom Hals.
In der Meditation kann auch auf die Stirn oder den Hals aufgelegt werden.