Karneol
Karneol ist ein orangefarbener bis brauner Chalcedon. Er trägt seinen Namen aufgrund seiner Farbe, wobei nicht sicher ist, ob dieser sich von lat. cornum = Kornelkirsche oder carneolus = fleischfarben ableitet. In der Antike wurde die orangefarbene und braune Varietät noch Sarder genannt, ab dem 12. Jahrhundert wurde in braunen Sarder und orangefarbenen Karneol unterschieden, heute heißen beide Varietäten Karneol. Der Begriff Sarder stirbt allmählich aus.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Primär
- Kristallsystem
- trigonal
- Mineralklasse
- Oxide
- Farbe
- Rot, Orange, Gelb, Braun
Entstehung
Karneol entsteht primär aus hydrothermalen Lösungen in Vulkangesteinen. Ins Gestein eindringende Kieselsäure-Lösung nimmt dabei Eisenoxide auf und beginnt, durch Abkühlen und langsames Austrocknen in kleinen Blasenhohlräumen des Gesteins auszukristallisieren. Die Kieselsäure muss dabei stark wasserhaltig sein, damit es nicht zur Bildung und Abscheidung von Eisensilikaten wie z.B. im Moosachat kommt, sondern das Eisen als Oxid im entstehenden Chalcedon fein verteilt wird.
Erscheinung
Karneol ist trigonal, bildet jedoch keine sichtbaren Kristalle, sondern nur mikroskopisch kleine Fasern. Er erscheint daher in der Regel als kleine, wenige Zentimeter große Knollen, Kügelchen oder Mandelfüllungen im Gestein. Seine Farbe variiert je nach Oxidationszustand des Eisens von gelb (Fe²⁺) bis orange, rotbraun und braun (Fe³⁺). Botswana-Karneol zeigt achatartige Bänderungen und wird daher oft zu den Achaten gerechnet. Karneol zeigt Wachsglanz.
Chemismus
Karneol ist eine Varietät der Chalcedon-Familie und gehört damit zur Quarz-Gruppe und Mineralklasse der Oxide. Je nach Entstehungstemperatur liegt das enthaltene Eisen als gelb-orangefarbenes Hydroxid (niedrige Temperatur) oder als rotbraunes bis braunes Oxid (höhere Temperatur) vor. Auch später ist die Umwandlung des Hydroxids zum Oxid durch Wasserverlust und Erhitzung noch möglich.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 6.5 – 7
- Dichte
- 2.58 – 2.64
- Spaltbarkeit
- keine, unebener, muscheliger Bruch
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- durchscheinend
Verwechslungen und Unterscheidung
Karneol kann mit rotem Calcit verwechselt werden, dieser zeigt jedoch Härte 3, besitzt ausgezeichnete Spaltbarkeit und schäumt mit 10%iger Salzsäure auf. Verwechslungen mit Feueropal können dagegen nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen vermieden werden.
Fälschungen
Da orangefarbener Karneol begehrter ist als gelber, wird letzterer gerne gebrannt. Ebenso existieren Imitationen aus gefärbtem Chalcedon oder Achat, mitunter auch aus gebranntem grauem Botswana-Achat (sog. Aprikosen-Achat). Die meisten auf dem Markt angebotenen Karneole sind gefärbte Achate aus Brasilien und Uruguay oder gebrannte gelbe Karneole aus Indien. Auch hier ist die Unterscheidung nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen möglich.
Mythologie
In der Antike war Karneol allgemein als Sarder bekannt. Erst Hildegard von Bingen unterschied die orangefarbene und braune Varietät. Ihm wurde im Mittelalter eine blutstillende und zornmildernde Wirkung zugeschrieben. Hildegard von Bingen empfahl ihn gegen Kopfweh und zur Geburtshilfe. Grabbeigaben in Ägypten belegen seine Bedeutung als Schutzstein für Verstorbene.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Karneol kann Mut geben. Nicht den leichtsinnigen Heldenmut, sondern den alltäglichen Mut, sich zu überwinden und sich Schwierigkeiten zu stellen. Er hebt die Emotionen.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Karneol nachgesagt, dass er die Aufnahme von Vitaminen, Nähr- und Mineralstoffen im Dünndarm anregen und so die Blutqualität verbessern soll. Er soll außerdem für eine gute Durchblutung der Organe und Gewebe sorgen können. Karneol soll Rheuma lindern und den Stoffwechsel anregen können.
Anwendung
Karneol sollte mit Hautkontakt getragen oder aufgelegt werden.
Er eignet sich auch als Edelstein-Essenz.