Jaspis (gelb)
Der Name Jaspis stammt aus dem Orient. Er entwickelte sich vom assyrischen »aschpu« über das hebräische »jaschpeh« zum griechischen »iaspis«, was »gesprenkelt, geflammt« bedeutet. Der Name Jaspis war jedoch im Altertum mit Sicherheit anderen Steinen zugeordnet als heute: In der Bibel wird Jaspis der alleredelste Stein genannt und mit Eis verglichen – dies könnte ein Hinweis auf Bergkristall oder Diamant sein. Vom antiken Griechenland bis zum Mittelalter wurden dagegen stets grüne Steine mit diesem Namen bezeichnet – wahrscheinlich der heutige Heliotrop und ähnliche Quarze. Erst die Moderne brachte dem Jaspis die aktuelle Definition als bunter, undurchsichtiger Quarz.
Seine Beschaffenheit verleiht dem Jaspis eine immense Vielfalt an Farben, Farbkombinationen und Zeichnungen aller Art. Daher hat er eine unüberschaubare Fülle verschiedener Handelsnamen.
Die einzig sinnvolle Möglichkeit Jaspis zu klassifizieren ist, sich auf seine 3 Grundfarben zu konzentrieren: Rot, Gelb und Grün.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Sekundär
- Kristallsystem
- trigonal
- Mineralklasse
- Oxide
- Farbe
- Gelb, Sandfarben, Braun
Entstehung
Jaspis ist in der Regel sekundärer, selten primärer Entstehung. Er bildet sich aus Kieselsäure-Lösung, die beim »Durchsickern« des Bodens und Gesteins viele Fremdstoffe, insbesondere Eisenverbindungen, aufnimmt und dann in Spalten und Hohlräumen auskristallisiert.
Bei Hohlraum- und Spaltenfüllungen kann die Kieselsäure mitunter auch magmatischen Ursprungs sein, wenn sich Jaspis z.B. in Gesellschaft von Achat oder Kristallquarzen in vulkanischem Gestein bildet. Auf diese Weise entsteht grüner Jaspis, der somit primärer Entstehung ist.
Weitaus häufiger ist die Kieselsäure jedoch durch Verwitterungs- oder Verwesungsprozesse freigesetzt und entstammt dem Sickerwasser. In diesem Fall durchdringt die Kieselsäure-Lösung sandige oder tonige Gesteine in großem Umfang und »verkieselt« diese, indem sie in den feinen Poren der Gesteine auskristallisiert. Auf diese Weise entsteht unter Anderem roter und gelber Jaspis, teilweise in großen Massen.
Erscheinung
Jaspis ist trigonal, bildet jedoch nur kleine, körnige Kristalle, die mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Aus diesem Grund erscheint er stets in körnig-dichten Massen ohne regelmäßige Begrenzung. Wie auf der Übersichtsseite zu Jaspis beschrieben, zeigt Jaspis aufgrund seiner Fremdstoff-Einschlüsse verschiedenste Farben und Zeichnungen. Im Prinzip lassen sich all diese Varietäten jedoch auf drei Grundfarben zurückführen: Rot, Gelb und Grün. Hellblau kommt nur als Chalcedon-Einlagerung vor, und nur aus der Mischung von rotem Jaspis und Chalcedon entsteht der violette indische Lavendel-Jaspis. Die drei Grundfarben Rot, Gelb und Grün sind durch verschiedene Eisenverbindungen verursacht. Aufgrund seiner feinkörnigen Struktur ist Jaspis im Rohzustand meistens matt, manchmal zeigt er Fett- oder Glasglanz.
Chemismus
Die Jaspis-Familie zählt zu den mikrokristallinen Quarzen und damit zur Mineralklasse der Oxide mit der Formel SiO2 + Fremdstoffe. Als farbgebende Fremdstoffe überwiegen in gelbem Jaspis Eisenhydroxid-Verbindungen (FeOOH), in rotem Jaspis Eisenoxid-Verbindungen (Fe2O3) und in grünem Jaspis Eisensilikat-Verbindungen. Die braune Farbe des Turitella-Jaspis wird durch tonige Substanzen, also Aluminiumsilikate, verursacht, graue und schwärzliche Färbungen entstehen oft durch Manganoxide. Clacium, Magnesium, Kalium und Natrium sind fast immer mit von der Partie, treten jedoch farbgebend nicht in Erscheinung. Eine gemeinsame Formel aller Jaspis-Varietäten müsste dementsprechend lauten: SiO2 + Al,Ca,Fe,K,Mg,Mn,Na,O,OH,Si
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 6.5 – 7
- Dichte
- 2.58 – 2.91
- Spaltbarkeit
- keine, muscheliger oder unebener Bruch
- Strichfarbe
- gelb, braun
- Transparenz
- undurchsichtig
Verwechslungen und Unterscheidung
Neben der klassischen Verwechslung mit Achat und Chalcedon wird Jaspis gerne auch mit allen erdenklichen bunten Mineralien und Gesteinen verwechselt. Unbekannte Steine werden im Handel besonders gerne schlicht als Jaspis deklariert: beispielsweise wird der »Silberauge«-Serpentin gerne als Zebra-Jaspis verkauft, Epidot (Unakit) als Blumen-Jaspis, Rhyolith je nach Fundort als Leopardenfell-Jaspis (Mexiko) oder Augen- bzw. Regenwald-Jaspis (Australien), Kalkstein als Picasso-Jaspis und Lavagestein oder Konglomerat auch als Puddingstein. Kenner können bekannte Steinsorten in der Regel auf einen Blick auseinanderhalten, doch bei neu auftauchenden Varianten hilft nur die mineralogisch-gemmologische Untersuchung.
Fälschungen
Fälschungen für Jaspis sind mit Ausnahme der beschriebenen Verwechslungen selten. Manchmal wird er durch magmatische Gesteine wie z.B. Diorit imitiert. Umgekehrt wird Jaspis jedoch gerne zur Imitation wertvollerer Mineralien und Edelsteine benutzt, wie z.B. blaugefärbt als Lapislazuli-Imitation.
Mythologie
Der Begriff Jaspis stammt aus dem Orient und war im Altertum gleichbedeutend mit unserem heutigen Wort Quarz. So war der klare »Jaspis« der Bibel wohl der Bergkristall, der durchsichtige grüne »Jaspis« bei Plinius wohl ein Chrysopras und der »Jaspis« bei Orpheus wohl ein Heliotrop, ebenso bei Hildegard von Bingen. Über den Jaspis nach heutiger Definition ist nur bekannt, dass er im alten Ägypten als Amulettstein verwendet wurde und Skarabäen daraus geschnitten wurden. Im Mittelalter galt er als Stein der Krieger: Er war der Sage nach auch in den Knauf des Balmung, in Siegfrieds Schwert, eingelassen.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Gelber Jaspis kann Mut, Konfliktbereitschaft und Aggression (im Sinne von »in Angriff nehmen«) bringen und das Durchhaltevermögen stärken.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird gelbem Jaspis nachgesagt, dass er das Immunsystem stärken könne. Er soll bei Erkrankungen der Geschlechtsorgane, Verdauungs- und Darmbeschwerden helfen.
Anwendung
Jaspis kann mit Hautkontakt getragen oder aufgelegt werden.