Howlith

Howlith

Howlith ist ein seltenes Mineral, das erstmalig von dem kanadischen Mineralogen H. How beschrieben und nach ihm benannt wurde. Das Mineral gelangte jedoch erst durch eine traurige Verwechslung zu größerer Bekanntheit: Aufgrund ähnlichen Aussehens wird im Handel seit vielen Jahren Magnesit als Howlith angeboten, aber außer der sekundären Entstehung verbindet diese Mineralien rein gar nichts! Magnesit ist ein Magnesium-Carbonat, Howlith ein Calcium-Borsilikat. Eine Verwechslung hat daher vor allem für die Steinheilkunde fatale Folgen, da Magnesium und Calcium Gegenspieler im Organismus sind und die beiden Minerale verschiedene Wirkungen zeigen.

Fundgebiete

Flagge der USA
USA
Kalifornien

Mineralogie

Entstehung
Sekundär
Kristallsystem
monoklin
Mineralklasse
Inselsilikate
Farbe
Weiß bis Elfenbeinfarben
Chemische Formel
Ca2(BOOH)5SiO4 + Fe,Mn

Entstehung

Howlith entsteht sekundär aus zirkulierenden borhaltigen Flüssigkeiten in Gipssedimenten. Dabei verbinden sich Borsäure und Kieselsäure mit dem Calcium des Gips und bilden unter Verdrängung des umliegenden Sediments das neue Mineral. Aus diesem Grund findet sich Howlith stets in dichtem Gips eingebettet.

Erscheinung

Howlith ist monoklin, kristallisiert jedoch nur in Form winziger, feinschuppiger Kriställchen, die ihrerseits verfilzte, knollige Aggregate bilden. Schon die Tatsache, dass diese kleinen Knollen nur wenige Zentimeter groß werden, macht es äußerst schwierig, große Donuts u.Ä. daraus zu fertigen.

Howlith ist mattweiß bis elfenbeinfarben und oft von braunen oder schwarzen Adern durchzogen, die ihm ein marmoriertes Aussehen geben. Türkisfarbener Howlith ist stets gefärbt!

Chemismus

Howlith ist ein seltenes Calcium-Borsilikat aus der Mineralklasse der Insel-Silikate. In größeren Mengen (wenige Prozent) verursachen Eisenoxide (FeOOH) die braunen Adern, Manganoxide (Mn2O3) dagegen die schwarzen Adern im Howlith.

Steinstruktur des Howlit

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
3  – 3.5
Dichte
2.45  – 2.54
Spaltbarkeit
keine, unebener, erdiger Bruch
Strichfarbe
weiß
Transparenz
undurchsichtig bis durchscheinend

Verwechslungen und Unterscheidung

Howlith wird oft mit Magnesit, aber auch mit Kalk, Alabaster (Gips) und Anhydrit verwechselt. Während zerkleinerter Magnesit in vorsichtig erwärmter, 10%iger Salzsäure (Augen schützen!) Gasbläschen (Kohlendioxid) entwickelt, verwandelt sich zerkleinerter Howlith in eine gelartige Masse. Gips und Anhydrit zeigen keine Reaktion. Eine zerstörungsfreie Unterscheidung ist jedoch leider nur mit gemmologischen Geräten möglich.

Fälschungen

Howlith ist porös und daher leicht zu färben. Mit dem schönen Namen »Türkenit« (getürkter Stein?) wird er gerne als Türkis-Imitation gehandelt. Kurioserweise wird jedoch auch türkis gefärbter Magnesit neuerdings als »gefärbter Howlith« verkauft. Um Fälschungen zu umgehen gilt: Finger weg von jenen Steinen, die intensiver türkisfarben sind, als es für Türkis üblich ist!

Heilkunde

Spirituell

Howlith repräsentiert Selbstständigkeit und Achtsamkeit.

Seelisch

Howlith regt dazu an, das eigene Leben selbst zu gestalten.

Mental

Howlith kann die bewusste Kontrolle der eigenen Handlungen fördern.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Howlith nachgesagt, dass er den Gleichgewichtssinn verbessern soll, vor allem dann, wenn man dazu neigt, zu stolpern oder Dinge fallen zu lassen. Er soll bei Übelkeit den Brechreiz anregen, so dass es einfacher wird, sich zu übergeben. Howlith soll die Folgen von Vergiftungen lindern, insbesondere Hautreizungen durch Kontaktgifte, nicht jedoch die der Gewebsentgiftung.

Anwendung

Howlith sollte mit Hautkontakt getragen werden.

Bei Übelkeit sollte er auf den Magen oder an den Hals gehalten werden.

Indikationen

Entgiftung
Übelkeit