Fluorit
Fluorit ist die latinisierte Form des Synonyms Flussspat (lat. fluere = fließen), das seit dem 18. Jahrhundert bekannt ist. Zuvor wurde Fluorit wie viele erzfreie Steine oder spaltbare Mineralien schlicht »Spat« genannt. Der Zusatz »Fluss-« entstammt jedoch entgegen anderslautenden Vermutungen nicht der modernen Funktion des Fluorits als Flussmittel zur Erzverhüttung (als solches wird das Mineral nämlich erst in unserem Jahrhundert verwendet), sondern der früheren Bedeutung des Wortes »Fluss« im Bergbau als »Mineral unbekannter Zusammensetzung«.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Primär
- Kristallsystem
- kubisch
- Mineralklasse
- Halogenide
- Farbe
- Klar, Gelb, Grün, Blau, Violett
Entstehung
Fluorit ist ein sogenannter Durchläufer, der primärer, sekundärer und tertiärer Entstehung sein kann. Bei höheren Konzentrationen von Fluorwasserstoff (HF) im Magma kann Fluorit als Gemengteil von Plutoniten, in Pegmatiten und durch pneumatolytische und hydrothermale Bildung entstehen. Hydrothermaler Natur sind auch jene Lagerstätten in China, USA und Mexiko, denen die meisten Heilsteine heute entstammen. Sekundäre Bildungen in chemischen Sedimenten und Bildungen in metamorphen Gesteinen sind dagegen von geringerer Bedeutung.
Erscheinung
Fluorit ist kubisch. Er bildet vor allem würfelige und oktaedrische Kristalle sowie Zwillinge, Kristallgruppen und körnige bis spätige Massen. Er kann farblos und in allen Farben erscheinen, oft auch in mehreren Farben zonar gefärbt sein (sog. Regenbogenfluorit). Viele Fluorite zeigen unter UV-Licht Fluoreszenz, einige wenige auch Phosphoreszenz. Auch Thermolumineszenz wird beim Erhitzen auf einer Herdplatte mitunter sichtbar (Achtung: Die Steine können zerplatzen – Augen schützen!). Fluorit zeigt Glasglanz.
Chemismus
Fluorit zählt zur Mineralklasse der Halogenide. Seine Farbenvielfalt ist auf die unterschiedlichen Fremdstoffe zurückzuführen. Bei Anwesenheit von Cer (Ce) und Yttrium (Y) ist in seltenen Fällen sogar ein alexandritähnlicher Farbwechsel möglich.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 4
- Dichte
- 3.18
- Spaltbarkeit
- vollkommen, spröde
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- durchsichtig bis durchscheinend
Verwechslungen und Unterscheidung
Roh kann Fluorit mit Apatit (hexagonale Kristallform, muscheliger Bruch, Härte 5) verwechselt werden. Geschliffen sieht er Amethyst, Kunzit, Morganit oder Smaragd ähnlich. Hier hilft oft nur eine mineralogisch-gemmologische Untersuchung.
Fälschungen
Fluorit wird zum Erzeugen von Farbe in farblosen Steinen bestrahlt, zur Farbaufhellung gebrannt und zum Stabilisieren mit Kunstharz imprägniert. Dabei ist Bestrahlung nicht nachweisbar, andere Fälschungen können jedoch durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen identifiziert werden.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Fluorit kann unterdrückte Gefühle bewusst machen, stärkt jedoch nicht deren Ausdruck, sondern kann helfen, sie ganz allmählich »geschehen zu lassen«. Fluorit kann die Tür zum Unterbewusstsein öffnen, doch in der Regel ist ein äußerer Anlass notwendig, bis man die plötzlich hinzugewonnene Gefühlstiefe erkennt. Fluorit kann insgesamt emotional stabilisierend wirken, Selbstvertrauen geben und Verwirrung klären.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Fluorit nachgesagt, dass er die Regeneration von Haut und Schleimhäuten anregen könne, insbesondere in den Atemwegen und der Lunge, und bei Geschwulsten und eiternden Wunden helfen soll. Er soll Knochen und Zähne stärken, Verwachsungen vermindern und bei Haltungsschäden helfen. Fluorit soll körperlich beweglich machen und Steifheit und Gelenkbeschwerden bessern, auch bei Arthritis (Gelenkentzündungen). Die Tätigkeit des Nervensystems, insbesondere des Großhirns, soll gefördert werden und Allergien psychischer Herkunft sollen gelindert werden.
Anwendung
Fluorit sollte mit Hautkontakt getragen werden.
Er eignet sich auch sehr gut als Meditationsstein.