Falkenauge
Falkenauge trägt seinen Namen durch die faserige Struktur, die im richtigen Schliff einen wogenden Lichtschimmer (Chatoyance oder Katzenauge genannt) hervorbringt, der an Tieraugen erinnert. Zur Abgrenzung gegen das Tigerauge und anderen Mineralien mit diesem Lichteffekt wurde das Mineral in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Falkenauge genannt.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Primär
- Kristallsystem
- trigonal
- Mineralklasse
- Oxide
- Farbe
- Blauschwarz
Entstehung
Falkenauge entsteht primär durch die Verriegelung von Krokydolith-Fasern. Krokydolith ist ein eisenreiches Asbestmineral, das sich als Spaltenfüllung in geschichteten Eisenerz-Lagerstätten bildet. Durch das Eindringen hydrothermaler, kieselsäurereicher Lösungen werden die Krokydolith-Fasern dann zu einem späteren Zeitpunkt fest im entstehenden Quarz eingebettet.
Erscheinung
Falkenauge ist als Quarz trigonal, die enthaltenen Krokydolith-Fasern sind monoklin. Da sich Falkenauge als Spaltenfüllung bildet, entstehen keine Kristalle. Das Mineral findet sich vielmehr als derbe Quarzader im Gestein. Die Farbe ist blauschwarz bis blaugrün mit schillernden Flächen. An Bruchstellen ist Falkenauge seidenglänzend. Fließende Übergänge zu Tigerauge sind möglich, daher gibt es auch Aggregate mit ineinander verwobenem Falken- und Tigerauge (Siehe auch Pietersit).
Chemismus
Falkenauge zählt zur Quarzgruppe und zur Mineralklasse der Oxide. Der enthaltene Krokydolith ist ein Kettensilikat aus der Amphibol-Gruppe. Durch Oxidationsprozesse während der Bildung oder auch nach deren Abschluss kann der Krokydolith in Brauneisen (FeOOH) umgewandelt werden und teilweise pseudomorph durch Quarz verdrängt werden. Dabei wandelt sich das dunkle Falkenauge in das goldgelbe Tigerauge um.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 7
- Dichte
- 2.64 – 2.71
- Spaltbarkeit
- keine, faseriger Bruch
- Strichfarbe
- bleigrau
- Transparenz
- undurchsichtig
Verwechslungen und Unterscheidung
Verwechslungen sind nicht möglich, Falkenauge wird lediglich selten als Tigerauge falsch deklariert.
Fälschungen
Fälschungen sind nicht bekannt.
Mythologie
Der seidenartige Schimmer, den die Asbestfasern im Quarz erzeugen, führt im runden Schliff zu einem Lichtlauf, der an ein Auge erinnert. Davon stammt der Name des Steins, und daher rührt auch der alte Glaube an die Augenheilkraft des Falkenauges und an seine Schutzwirkung: Schon im Mittelalter wurde Falkenauge als Amulett gegen Verhexung, Dämonen und den bösen Blick getragen.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Falkenauge kann Distanz zu den eigenen Gefühlen und Empfindungen geben und dadurch helfen, von Stimmungsschwankungen weniger beeinflusst zu werden.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Falkenauge nachgesagt, dass es schmerzlindernd wirken soll. Es soll den Energiefluss im Körper hemmen und daher gegen Nervosität und Zittern sowie Überfunktionen der Hormondrüsen wirken.
Anwendung
Da Falkenauge die Energie im Körper hemmt, sollte es nie länger als eine Woche ununterbrochen verwendet werden. Am besten wird es nur so lange getragen, bis die gewünschte Wirkung eingetreten ist, und dann sofort abgesetzt. Lediglich zur Meditation im Steinkreis kann es bedenkenlos auch längere Zeit eingesetzt werden.