Falkenauge

Falkenauge

Falkenauge trägt seinen Namen durch die faserige Struktur, die im richtigen Schliff einen wogenden Lichtschimmer (Chatoyance oder Katzenauge genannt) hervorbringt, der an Tieraugen erinnert. Zur Abgrenzung gegen das Tigerauge und anderen Mineralien mit diesem Lichteffekt wurde das Mineral in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Falkenauge genannt.

Fundgebiete

Flagge von Südafrika
Südafrika

Mineralogie

Entstehung
Primär
Kristallsystem
trigonal
Mineralklasse
Oxide
Farbe
Blauschwarz
Chemische Formel
SiO2 + Na2(Mg,Fe,Al)5(OH/Si4O11)2

Entstehung

Falkenauge entsteht primär durch die Verriegelung von Krokydolith-Fasern. Krokydolith ist ein eisenreiches Asbestmineral, das sich als Spaltenfüllung in geschichteten Eisenerz-Lagerstätten bildet. Durch das Eindringen hydrothermaler, kieselsäurereicher Lösungen werden die Krokydolith-Fasern dann zu einem späteren Zeitpunkt fest im entstehenden Quarz eingebettet.

Erscheinung

Falkenauge ist als Quarz trigonal, die enthaltenen Krokydolith-Fasern sind monoklin. Da sich Falkenauge als Spaltenfüllung bildet, entstehen keine Kristalle. Das Mineral findet sich vielmehr als derbe Quarzader im Gestein. Die Farbe ist blauschwarz bis blaugrün mit schillernden Flächen. An Bruchstellen ist Falkenauge seidenglänzend. Fließende Übergänge zu Tigerauge sind möglich, daher gibt es auch Aggregate mit ineinander verwobenem Falken- und Tigerauge (Siehe auch Pietersit).

Chemismus

Falkenauge zählt zur Quarzgruppe und zur Mineralklasse der Oxide. Der enthaltene Krokydolith ist ein Kettensilikat aus der Amphibol-Gruppe. Durch Oxidationsprozesse während der Bildung oder auch nach deren Abschluss kann der Krokydolith in Brauneisen (FeOOH) umgewandelt werden und teilweise pseudomorph durch Quarz verdrängt werden. Dabei wandelt sich das dunkle Falkenauge in das goldgelbe Tigerauge um.

Steinstruktur des Falgenauges

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
7
Dichte
2.64  – 2.71
Spaltbarkeit
keine, faseriger Bruch
Strichfarbe
bleigrau
Transparenz
undurchsichtig

Verwechslungen und Unterscheidung

Verwechslungen sind nicht möglich, Falkenauge wird lediglich selten als Tigerauge falsch deklariert.

Fälschungen

Fälschungen sind nicht bekannt.

Mythologie

Der seidenartige Schimmer, den die Asbestfasern im Quarz erzeugen, führt im runden Schliff zu einem Lichtlauf, der an ein Auge erinnert. Davon stammt der Name des Steins, und daher rührt auch der alte Glaube an die Augenheilkraft des Falkenauges und an seine Schutzwirkung: Schon im Mittelalter wurde Falkenauge als Amulett gegen Verhexung, Dämonen und den bösen Blick getragen.

Heilkunde

Spirituell

Falkenauge kann helfen, die scheinbar zufälligen Ereignisse des Alltags in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Es schafft Verständnis für den eigenen Lebensplan.

Seelisch

Falkenauge kann Distanz zu den eigenen Gefühlen und Empfindungen geben und dadurch helfen, von Stimmungsschwankungen weniger beeinflusst zu werden.

Mental

Falkenauge kann zu besserem Überblick in komplizierten Situationen verhelfen und daher auch bei Entscheidungsschwierigkeiten hilfreich sein.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Falkenauge nachgesagt, dass es schmerzlindernd wirken soll. Es soll den Energiefluss im Körper hemmen und daher gegen Nervosität und Zittern sowie Überfunktionen der Hormondrüsen wirken.

Anwendung

Da Falkenauge die Energie im Körper hemmt, sollte es nie länger als eine Woche ununterbrochen verwendet werden. Am besten wird es nur so lange getragen, bis die gewünschte Wirkung eingetreten ist, und dann sofort abgesetzt. Lediglich zur Meditation im Steinkreis kann es bedenkenlos auch längere Zeit eingesetzt werden.

Indikationen

Nervosität
Schmerzen