Chrysokoll
Chrysokoll bedeutet »Goldleim« (griech. chrysos = Gold, kolla = Leim). Der Ursprung des Namens ist jedoch unsicher. Er taucht einerseits schon in der Antike auf, als Kupfermineralien noch als Flussmittel beim Löten verwendet wurden, andererseits wird als Erklärung auch die Tatsache angeführt, dass roher, unbehandelter Chrysokoll aufgrund seiner porösen Struktur an der Zunge klebt. Der Name wurde früher vermutlich für mehrere Kupfermineralien verwendet, dem heutigen Mineral wurde er erst 1808 durch Brochant de Villiers eindeutig zugeordnet.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Sekundär
- Kristallsystem
- monoklin
- Mineralklasse
- Ringsilikate
- Farbe
- Grün bis Türkisfarben
Entstehung
Chrysokoll entsteht immer sekundär durch die Einwirkung von kieselsäurehaltigem Grund- und Sickerwasser auf kupferhaltiges Gestein. Er zählt wie Azurit oder Malachit zu den Leitmineralien der Oxidationszonen von Kupfererzlagerstätten, d.h. sein Vorkommen weist auf den Kupfergehalt des Gesteins hin.
Erscheinung
Chrysokoll ist monoklin, zeigt jedoch nur extrem selten nadelige Kristalle. In der Regel bildet er derbe, dichte, knollige, glaskopfige oder stalagtitische Aggregate, die manchmal opalartig erscheinen. Sehr oft tritt er als Spaltenfüllung von Brekzien auf und kann daher auch mit vielen anderen Mineralien, z.B. Quarz, innig verwachsen sein. Mitunter entsteht Chrysokoll zeitgleich mit anderen Kupfermineralien, so dass sich Gemenge mit Malachit (Peru, Zaire) oder mit Malachit und Türkis (Eilath-Stein, Israel, Mexiko, Peru) bilden. Seine Farbe ist blaugrün bis türkis, selten blau, braun bis schwarz, er zeigt Glas- und Wachsglanz.
Chemismus
Chrysokoll ist ein wasserhaltiges Kupfersilikat aus der Mineralklasse der Ring-Silikate. Farbgebend ist dabei das Kupfer (idiochromatische Färbung), weshalb er auch eine grünliche Strichfarbe zeigt.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 2 – 4
- Dichte
- 2.0 – 2.3
- Spaltbarkeit
- keine, unebener Bruch
- Strichfarbe
- grünlich-weiß
- Transparenz
- durchscheinend (selten) bis undurchsichtig
Verwechslungen und Unterscheidung
Variscit und Türkis sowie Verwachsungen wie Eilath-Stein sind vom Chrysokoll nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen differenzierbar.
Fälschungen
Als Imitation ist gefärbter Chalcedon im Handel: Härte 7, Strichfarbe weiß.
Mythologie
Als Heilstein war Chrysokoll hauptsächlich in den indianischen Kulturen Amerikas bekannt, wo er zur Stärkung der körperlichen Widerstandskraft und zur Harmonisierung aufgebrachter Gefühle verwendet wurde.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Chrysokoll kann Antrieb bei Trägheit geben, gleichzeitig jedoch Nervosität und Überreiztheit lindern.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Chrysokoll nachgesagt, dass er bei Infektionen, insbesondere der Mandeln und im Halsbereich helfen soll. Er soll entgiften und die Leberfunktionen stärken. Chrysokoll soll kühlen, den Blutdruck senken und die Heilung von Brandwunden beschleunigen. Er soll die Schilddrüsenfunktion regulieren und bei stressbedingten Verdauungsstörungen helfen. Chrysokoll soll außerdem fiebersenkend, entspannend und krampflösend wirken, gerade auch bei Menstruationsbeschwerden.
Anwendung
Chrysokoll sollte am Körper getragen werden oder auf betroffene Körperstellen aufgelegt werden. Für die geistige Wirkung sollte er auf die Stirn (»Drittes Auge«) aufgelegt werden.