Bernstein
Der Name Bernstein deutet auf dessen Brennbarkeit hin und ist erwiesenermaßen seit dem 13. Jahrhundert belegt (niederdeutsch börnen, bernen = brennen). Succinit und Amber sind die einzigen gängigen Synonyme. Amber wird jedoch im Handel oft auch als Synonym für Kopal und jüngere fossile Harze verwendet und sollte daher vermieden werden. Am Meer gefundener Bernstein heißt auch See-Bernstein, Seestein oder Meerstein. Bernstein mit Einschlüssen, vor allem Insekten, wird Inklusen-Bernstein oder schlicht Inkluse genannt.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- Sekundär
- Kristallsystem
- amorph
- Farbe
- Weiß, Goldgelb, Braun, Rot
Entstehung
Bernstein ist mehr als 1 Mio. Jahre altes versteinertes Harz (jüngere Harze nennt man Kopal). Bereits aus der Jurazeit (vor ca. 136 – 190 Mio. Jahren) sind Bernsteine bekannt, häufiger stammen sie aus dem Eozän (vor ca. 40 – 50 Mio. Jahren | Fundort: Baltikum) und dem Miozän (vor ca. 18 Mio. Jahren | Fundort: Karibik). Ihr Ursprung waren oft Wälder in Sümpfen und Mooren, die mit der Zeit absanken und durch neugebildete Gesteinsschichten bedeckt wurden. Während der Sedimentation entwässerte das Harz, wodurch die in ihm enthaltenen organischen Moleküle (Kohlenwasserstoffe) entweder oxidierten, oder sich zu immer größeren Molekülketten verbanden (Polymerisation). So entwickelte sich allmählich der feste, jedoch leichte Stein.
Erscheinung
Bernstein ist amorph und bildet Knollen, Körner und Gerölle. Selten findet man ihn in Tropfenform, also in seiner Harzgestalt. Viele Einschlüsse bleiben in ihm konserviert, so finden sich Gas- und Wasserbläschen, Rindenstücke, Ästchen, Pflanzensamen und sogar Insekten oder kleine Tiere im Stein. Bernstein ist gelb bis braun, manchmal farblos, weiß oder schwarz, sehr selten rot. Nur ca. 20% des natürlichen Bernsteins ist klar, der Rest ist undurchsichtig. Bernstein zeigt Wachsglanz.
Chemismus
Als entwässertes Harz gehört Bernstein keiner Mineralklasse an. Die oben aufgeführte chemische Formel ist nur eine ungefähre Summenformel, die das Mengenverhältnis der beteiligten Elemente Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) zeigt. In Wirklichkeit liegt ein Gemisch verschiedenster Alkohole, Aldehyde, Ester, Isoprene und Terpenoide mit Spuren von Schwefelwasserstoff (H2S) vor.
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 2 – 2.5
- Dichte
- 1.05 – 1.09
- Spaltbarkeit
- keine, muscheliger Bruch, spröde
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- durchsichtig bis undurchsichtig
Verwechslungen und Unterscheidung
Von anderen Mineralien ist Bernstein aufgrund der geringen Dichte immer leicht zu unterscheiden.
Fälschungen
Leider gibt es mehr Fälschungen als Naturbernsteine. Selbst »Echt-Bernstein« (Ambroid) ist nur aus echtem Bernsteinstaub gepresst.
Naturbernstein wird oft »geklärt« (Trübungen durch Kochen beseitigt) oder »geblitzt« (erhitzt, so dass Gasbläschen platzen und sog. Sprenghöfe, Flakes oder Flitterchen bilden). Um die Farbe zu verändern, werden Kunststoffüberzüge oder Folien aufgebracht. Imitationen existieren aus Kopal, in Kunstoff eingeschmolzenem Bernstein, Kunstharzen oder Glas. Mit Ausnahme vom Glas (Härte 5 – 5,5 | Dichte 2,5) geben oft nur gemmologische Untersuchungen Sicherheit.
Mythologie
Bernstein war der erste Edelstein der Menschheitsgeschichte: Schon seit mindestens 7.000 Jahren ist er als Heilstein und Amulett in Gebrauch.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Bernstein kann Sorglosigkeit, Glück und Fröhlichkeit vermitteln. Er kann friedliebend und vertrauensvoll machen und den Glauben an sich selbst stärken. Daraus kann der typische leichte Erfolg entstehen.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Bernstein nachgesagt, dass er bei Magen-, Milz- und Nierenbeschwerden helfen soll, sowie bei Leber-, Gallen- und stoffwechselbedingten Hautkrankheiten. Bernstein soll zudem bei Gelenkbeschwerden (Knorpelaufbau) helfen, Schleimhäute und Wundheilung stärken und kleinen Kindern das Zahnen erleichtern.
Anwendung
Bernstein wirkt am besten, wenn man ihn häufig und lange Zeit trägt.