Bernstein

Bernstein

Der Name Bernstein deutet auf dessen Brennbarkeit hin und ist erwiesenermaßen seit dem 13. Jahrhundert belegt (niederdeutsch börnen, bernen = brennen). Succinit und Amber sind die einzigen gängigen Synonyme. Amber wird jedoch im Handel oft auch als Synonym für Kopal und jüngere fossile Harze verwendet und sollte daher vermieden werden. Am Meer gefundener Bernstein heißt auch See-Bernstein, Seestein oder Meerstein. Bernstein mit Einschlüssen, vor allem Insekten, wird Inklusen-Bernstein oder schlicht Inkluse genannt.

Fundgebiete

Flagge von Belize
Belize
Flagge von Estland
Estland
Flagge von Guyana
Guyana
Flagge von Jordanien
Jordanien
Flagge von Lettland
Lettland
Flagge des Libanon
Libanon
Flagge von Litauen
Litauen
Flagge von Spanien
Spanien
Flagge von Suriname
Suriname

Mineralogie

Entstehung
Sekundär
Kristallsystem
amorph
Farbe
Weiß, Goldgelb, Braun, Rot
Chemische Formel
C10H16O + (H2S) (vereinfacht)

Entstehung

Bernstein ist mehr als 1 Mio. Jahre altes versteinertes Harz (jüngere Harze nennt man Kopal). Bereits aus der Jurazeit (vor ca. 136 – 190 Mio. Jahren) sind Bernsteine bekannt, häufiger stammen sie aus dem Eozän (vor ca. 40 – 50 Mio. Jahren | Fundort: Baltikum) und dem Miozän (vor ca. 18 Mio. Jahren | Fundort: Karibik). Ihr Ursprung waren oft Wälder in Sümpfen und Mooren, die mit der Zeit absanken und durch neugebildete Gesteinsschichten bedeckt wurden. Während der Sedimentation entwässerte das Harz, wodurch die in ihm enthaltenen organischen Moleküle (Kohlenwasserstoffe) entweder oxidierten, oder sich zu immer größeren Molekülketten verbanden (Polymerisation). So entwickelte sich allmählich der feste, jedoch leichte Stein.

Erscheinung

Bernstein ist amorph und bildet Knollen, Körner und Gerölle. Selten findet man ihn in Tropfenform, also in seiner Harzgestalt. Viele Einschlüsse bleiben in ihm konserviert, so finden sich Gas- und Wasserbläschen, Rindenstücke, Ästchen, Pflanzensamen und sogar Insekten oder kleine Tiere im Stein. Bernstein ist gelb bis braun, manchmal farblos, weiß oder schwarz, sehr selten rot. Nur ca. 20% des natürlichen Bernsteins ist klar, der Rest ist undurchsichtig. Bernstein zeigt Wachsglanz.

Chemismus

Als entwässertes Harz gehört Bernstein keiner Mineralklasse an. Die oben aufgeführte chemische Formel ist nur eine ungefähre Summenformel, die das Mengenverhältnis der beteiligten Elemente Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) zeigt. In Wirklichkeit liegt ein Gemisch verschiedenster Alkohole, Aldehyde, Ester, Isoprene und Terpenoide mit Spuren von Schwefelwasserstoff (H2S) vor.

Steinstruktur des Bernsteins

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
2  – 2.5
Dichte
1.05  – 1.09
Spaltbarkeit
keine, muscheliger Bruch, spröde
Strichfarbe
weiß
Transparenz
durchsichtig bis undurchsichtig

Verwechslungen und Unterscheidung

Von anderen Mineralien ist Bernstein aufgrund der geringen Dichte immer leicht zu unterscheiden.

Fälschungen

Leider gibt es mehr Fälschungen als Naturbernsteine. Selbst »Echt-Bernstein« (Ambroid) ist nur aus echtem Bernsteinstaub gepresst.

Naturbernstein wird oft »geklärt« (Trübungen durch Kochen beseitigt) oder »geblitzt« (erhitzt, so dass Gasbläschen platzen und sog. Sprenghöfe, Flakes oder Flitterchen bilden). Um die Farbe zu verändern, werden Kunststoffüberzüge oder Folien aufgebracht. Imitationen existieren aus Kopal, in Kunstoff eingeschmolzenem Bernstein, Kunstharzen oder Glas. Mit Ausnahme vom Glas (Härte 5 – 5,5 | Dichte 2,5) geben oft nur gemmologische Untersuchungen Sicherheit.

Mythologie

Bernstein war der erste Edelstein der Menschheitsgeschichte: Schon seit mindestens 7.000 Jahren ist er als Heilstein und Amulett in Gebrauch.

Heilkunde

Spirituell

Bernstein kann ein sonniges Wesen förder, das sanft und nachgiebig erscheint, jedoch sehr selbstbewusst ist. Er kann spontan und aufgeschlossen machen, gleichzeitig jedoch traditionsbewusst.

Seelisch

Bernstein kann Sorglosigkeit, Glück und Fröhlichkeit vermitteln. Er kann friedliebend und vertrauensvoll machen und den Glauben an sich selbst stärken. Daraus kann der typische leichte Erfolg entstehen.

Mental

Bernstein kann Widerstände abbauen, flexibler machen und die Kreativität fördern. Motivation entsteht aus der persönlichen Wunscherfüllung, der häufig im Laufe des Lebens eine immer höhere Priorität beigemessen wird.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Bernstein nachgesagt, dass er bei Magen-, Milz- und Nierenbeschwerden helfen soll, sowie bei Leber-, Gallen- und stoffwechselbedingten Hautkrankheiten. Bernstein soll zudem bei Gelenkbeschwerden (Knorpelaufbau) helfen, Schleimhäute und Wundheilung stärken und kleinen Kindern das Zahnen erleichtern.

Anwendung

Bernstein wirkt am besten, wenn man ihn häufig und lange Zeit trägt.

Indikationen

Allergie
Bauchschmerzen
Darmbeschwerden
Diabetes
Gallenbeschwerden
Gicht
Gliederschmerzen
Heimweh
Juckreiz
Karpaltunnelsyndrom
Kopfschmerzen
Magenbeschwerden
Nackenverspannungen
Nervosität
Rheuma
Schilddrüsenbeschwerden
Schwangerschaft
Sehnenscheidenentzündung
Temperaturempfindlichkeit
Übelkeit
Verstopfung
Warzen
Zahnen
Zahnfleischerkrankungen
Zeckenabwehr