Aquamarin

Aquamarin

Seit der Renaissance trägt dieser Stein den Namen Aquamarin, was »Meerwasser« bedeutet und sich auf seine Farbe bezieht. Im Mittelalter und in der Antike wurde Aquamarin schlicht als blauer oder grüner Beryll angesehen. Heute gilt er als eigenständige Beryll-Varietät.

Fundgebiete

Flagge von Afghanistan
Afghanistan
Flagge von Brasilien
Brasilien
Minas Gerais
Flagge von Indien
Indien
Flagge von Malawi
Malawi
Flagge von Mosambik
Mosambik
Flagge von Pakistan
Pakistan
Himalaya
Flagge von Sambia
Sambia
Flagge von Sri Lanka
Sri Lanka

Mineralogie

Entstehung
Primär
Kristallsystem
hexagonal
Mineralklasse
Ringsilikate
Farbe
Grün bis Hellblau
Chemische Formel
Be3Al2(Si6O18) + K,Li,Na + (Fe)

Entstehung

Aquamarin entsteht als späte, oft hydrothermale Bildung auf Drusen und Klüften in Granitpegmatiten. Da der Mineralstoff Beryllium ein sehr seltenes Element ist, wird die Beryllium-Konzentration der magmatischen Kieselsäure-Lösung erst dann groß genug, um Aquamarin zu bilden, wenn viele Stoffe durch Mineralbildung bereits aus der Lösung ausgeschieden sind (sog. Restkristallation). Manchmal werden auch früher gebildete berylliumhaltige Mineralien durch die hydrothermale Lösung zu Aquamarin umkristallisiert.

Erscheinung

Aquamarin bildet sechseckige prismatische Kristalle von gestrecktem bis nadeligem Habitus. Die Kristalle zeigen meist eine Endfläche, nur selten bildet sich eine stumpfe Spitze. Typisch sind oftmals vertikale Streifen auf den Prismenflächen. Die Farbe des Aquamarins erstreckt sich von blaßblau, blau, blaugrün bis meergrün, er zeigt Glasglanz.

Chemismus

Aquamarin ist eine Varietät der Beryll-Familie. Er ist ein Beryllium-Aluminium-Silikat. Ein sehr wichtiger Mineralstoff des Aquamarin ist das in Spuren vorhandene Eisen, welches in zweiwertiger Form eine grünliche, in dreiwertiger Form eine bläuliche Färbung hervorruft.

Steinstruktur des Aquamarin

Bestimmungsmerkmale

Mohshärte
7.5  – 8
Dichte
2.65  – 2.75
Spaltbarkeit
unvollkommen, muscheliger, unebener Bruch
Strichfarbe
weiß
Transparenz
durchsichtig bis undurchsichtig

Verwechslungen und Unterscheidung

Als Kristall mit Apatit.
Als Trommelstein mit Topas.
Als geschliffener Stein mit Disthen, Topas, Turmalin, Zirkon.
Eine sichere Unterscheidung ist hier nur durch mineralogisch-gemmologische Untersuchung möglich.

Fälschungen

Fälschungen sind beim Aquamarin leider sehr häufig. Durch Brennen (Nachweis fast unmöglich) wird grüner Aquamarin blau, farbloser oder gelber Beryll durch Bestrahlen saphierblau. Insbesondere aus der Ukraine wird viel gelber Beryll importiert und bestrahlt. Auch Imitationen aus synthetischem Quarz, Spinell oder Glas sind bekannt. Letztere sind durch mineralogisch-gemmologische Untersuchungen erkennbar.

Mythologie

Alte Legenden berichten über den Aquamarin, dass er durch Farbveränderung wahr und falsch, sowie Freund und Feind unterscheiden lehrt. Der Überlieferung nach bringt er Wohlbefinden, gutes Gedächtnis und Hellsichtigkeit.

Heilkunde

Spirituell

Aquamarin kann geistiges Wachstum, Weitblick, Voraussicht, Medialität und Hellsichtigkeit fördern. Er kann aufrichtig, zielstrebig, dynamisch, ausdauernd und erfolgreich machen.

Seelisch

Aquamarin kann Leichtigkeit und heitere Gelassenheit bringen, die darin begründet ist, dass alles Begonnene sich schnell und fließend entwickelt.

Mental

Aquamarin kann Verwirrungen klären und anregen, Ordnung zu schaffen und offene Zyklen zu schließen.

Körperlich

Im körperlichen Bereich wird Aquamarin nachgesagt, dass er Hypophyse und Schilddrüse harmonisieren und damit Wachstum und Hormonhaushalt regulieren soll. Er soll die Sehkraft bei Kurz- und Weitsichtigkeit verbessern und Überreaktionen des Immunsystems, Autoimmunerkrankungen und Allergien, insbesondere Heuschnupfen, lindern.

Anwendung

Aquamarin kann kontinuierlich am Körper getragen werden. Bei Augenleiden kann er zusätzlich abends direkt auf die geschlossenen Augen aufgelegt werden.

Indikationen

Allergie
Augenermüdung
Augenleiden
Augenzittern (Nystagmus)
Bauchschmerzen
Blasenbeschwerden
Fehlsichtigkeit
Geburt
Halsschmerzen
Heiserkeit
Heuschnupfen
Husten
Hyperaktivität
Neurodermitis
Schielen
Schilddrüsenbeschwerden
Temperaturempfindlichkeit
Übelkeit
Wachstumsstörungen