Amazonit
Der Name Amazonit wurde abgewandelt vom »Amazonenstein« oder »Amazonasstein«, einem grünen Mineral, dem Alexander von Humboldt bei Indianern am Rio Negro begegnete. Zwar handelte es sich dabei um Nephrit, dennoch wurde der Name schon bald auf den grünen Feldspat übertragen. Vermutlich bezieht er sich nicht auf den Amazonas, sondern auf die legendären Amazonen, denn nach altem indianischem Mythos stammt er aus dem »Land der Frauen ohne Männer«.
Fundgebiete
Mineralogie
- Entstehung
- PrimärSekundärTertiär
- Kristallsystem
- triklin
- Mineralklasse
- Gerüstsilikate
- Farbe
- Blaugrün, Grün
Entstehung
Amazonit zählt zu den sogenannten Durchläufer-Mineralien, die sowohl primärer, sekundärer als auch tertiärer Entstehung sein können. Als magmatisches Mineral bildet er sich liquidmagmatisch in Pegmatiten, selten auch hydrothermal auf Klüften. Die sekundäre Bildung ist selten, große Massen entstehen jedoch metamorph bei der Bildung Kristalliner Schiefer.
Erscheinung
Nur als liquidmagmatisch oder hydrothermal gebildetes Mineral zeigt Amazonit große trikline Kristalle, die oft mit Rauchquarz verwachsen sind. Metamorph gebildete Massen sind dagegen derb und ohne sichtbare Kristalle. Die Farbe reicht von blassem Blaugrün (fast farblos) über intensive Türkis-Töne bis zum Grasgrün. Oft treten charakteristische helle Streifen auf, auch Spaltebenen sind sichtbar. Amazonit zeigt Glasglanz, parallel zu den Spaltebenen auch Seidenglanz.
Chemismus
Amazonit ist eine kupferhaltige Varietät des Mikroklin, des häufigsten Kalifeldspats. Er gehört zur Mineralklasse der Gerüst-Silikate. Außer dem farbgebenden Kupfer enthält Amazonit auch geringe Mengen von Natrium (Na) und Blei (Pb).
Bestimmungsmerkmale
- Mohshärte
- 6 – 6.5
- Dichte
- 2.56 – 2.58
- Spaltbarkeit
- vollkommen
- Strichfarbe
- weiß
- Transparenz
- undurchsichtig
Verwechslungen und Unterscheidung
Verwechslungen treten auf mit Jade (Jadeit oder Nephrit) und Türkis, wobei prinzipiell beides rein optisch unterschieden werden kann, da die Streifen-Färbung und die erkennbaren Spaltebenen des Amazonits hier fehlen. Jade ist außerdem durchscheinend, Dichte 3,30 – 3,36, Türkis besitzt keine Spaltbarkeit, sondern muscheligen bis unebenen Bruch und ist säurelöslich.
Fälschungen
Für Amazonit sind uns derzeit keine Fälschungen bekannt.
Mythologie
Als »Amazonenstein« wurde er durch die Gleichsetzung mit einem Nephrit benannt, welcher laut der Indianer am Rio Negro aus dem Land der »Frauen ohne Männer« stammte. Da Amazonit erst im 18. Jahrhundert als grüner Feldspat definiert wurde, ist keine ältere Überlieferung bekannt.
Heilkunde
Spirituell
Seelisch
Amazonit kann helfen, extreme Stimmungsschwankungen auszugleichen und beruhigend wirken. Er kann Trauer und Beklemmungen lösen und ein gesundes Gottvertrauen bringen.
Mental
Körperlich
Im körperlichen Bereich wird Amazonit nachgesagt, dass er bei Stoffwechselstörungen helfen könne und entspannend und krampflösend wirken soll – auch in der Geburtshilfe bei der Ausdehnung des Muttermunds. Er soll nervenstärkend wirken und bei Gehirnerkrankungen helfen. Er soll Hypophyse und Thymusdrüse sowie das vegetative Nervensystem und die inneren Organe harmonisieren. Amazonit soll durch Kummer entstandene Herzbeschwerden lindern.
Anwendung
Amazonit kann über längere Zeit am Körper getragen werden. Er kann auch auf betroffene Stellen aufgelegt werden oder als Edelstein-Essenz eingenommen werden.